VI
Einleitung.
Die eigentliche Erzählung· des Mythus (cap. 11—19)
wird ohne allen Gewährsmann vorgetragen, aber bei den
Erläuterungen begegnet man wohl einem Dutzend helleni-
scher Schriftsteller, die über ägyptische Dinge angeführt
werden: Alexarchus, Antiklides, Archemachus, Dinon, Eu-
doxus, Hekatäus, Hellanikus, Heraklides, Hermäus, Ka-
stor, Mnaseas, Phylarchus. Vergebens sucht man unter
ihnen den Eratosthenes, der überhaupt von Plutarch we-
nig· gebraucht wurde.
Jn der vorliegenden Abhandlung kömmt es ihm nicht
darauf an, sein Thema in streng geordneter Weise durch-
zuführen, vielmehr benutzt er — wie bei den meisten
seiner sogenannten moralischen Schriften — den von ihm
gerade gewählten Gegenstand, um daran in sehr lässiger
und bequemer Art seine Betrachtungen und den Jnhalt
seiner umfangreichen Collectaneen, die Frucht der aus-
gedehntesten Belesenheit, anzuknüpfen. Auch fehlt es
nicht an Gedankensprüngen und ganz ungehörigen Ab-
schweifungen, die den Zusammenhang zu stören schei-
nen. Doch weiss er den Faden der Untersuchung immer
wieder geschickt aufzunehmen; daher vergleicht ihn Nie-
buhr mit Montaigne, der in ähnlicher Art die Ergebnisse
einer praktischen Weltweisheit mit liebenswürdiger Ge-
schwätzigkeit auskramt.
Plutarch giebt eine Einleitung, eine fortlaufende Er-
zählung des ägyptischen Mythus, und in bunter Mischung
eine Uebersicht der allenfalls annehmbaren Deutungen
desselben, so wie eine Widerlegung der unstatthaften
Ansichten.
Die ersten eilf Kapitel enthalten zwar manche Be-
merkung über ägyptische Götterlehre, aber sie könnten
eben so gut jeder andern mythologischen Abhandlung
zur Einleitung dienen, als der über Jsis und Osiris.
Einleitung.
Die eigentliche Erzählung· des Mythus (cap. 11—19)
wird ohne allen Gewährsmann vorgetragen, aber bei den
Erläuterungen begegnet man wohl einem Dutzend helleni-
scher Schriftsteller, die über ägyptische Dinge angeführt
werden: Alexarchus, Antiklides, Archemachus, Dinon, Eu-
doxus, Hekatäus, Hellanikus, Heraklides, Hermäus, Ka-
stor, Mnaseas, Phylarchus. Vergebens sucht man unter
ihnen den Eratosthenes, der überhaupt von Plutarch we-
nig· gebraucht wurde.
Jn der vorliegenden Abhandlung kömmt es ihm nicht
darauf an, sein Thema in streng geordneter Weise durch-
zuführen, vielmehr benutzt er — wie bei den meisten
seiner sogenannten moralischen Schriften — den von ihm
gerade gewählten Gegenstand, um daran in sehr lässiger
und bequemer Art seine Betrachtungen und den Jnhalt
seiner umfangreichen Collectaneen, die Frucht der aus-
gedehntesten Belesenheit, anzuknüpfen. Auch fehlt es
nicht an Gedankensprüngen und ganz ungehörigen Ab-
schweifungen, die den Zusammenhang zu stören schei-
nen. Doch weiss er den Faden der Untersuchung immer
wieder geschickt aufzunehmen; daher vergleicht ihn Nie-
buhr mit Montaigne, der in ähnlicher Art die Ergebnisse
einer praktischen Weltweisheit mit liebenswürdiger Ge-
schwätzigkeit auskramt.
Plutarch giebt eine Einleitung, eine fortlaufende Er-
zählung des ägyptischen Mythus, und in bunter Mischung
eine Uebersicht der allenfalls annehmbaren Deutungen
desselben, so wie eine Widerlegung der unstatthaften
Ansichten.
Die ersten eilf Kapitel enthalten zwar manche Be-
merkung über ägyptische Götterlehre, aber sie könnten
eben so gut jeder andern mythologischen Abhandlung
zur Einleitung dienen, als der über Jsis und Osiris.