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Plutarchus; Parthey, Gustav [Editor]
Plutarch Über Jsis und Osiris — Berlin, 1850

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https://doi.org/10.11588/diglit.43364#0181
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cap. 5. pag. 8.

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Gottheit verehrten, war schon aus den Zeugnissen der Klas-
siker bekannt (Jabl. Panth. II, 140), und wird jetzt durch
die Monumente bestätigt. Der Gott Nilus heisst in phoneti¬


scher Schreibung

HAPIMou Wilk. PI. 56. 57.

V, 56 — 60. Das letzte Zeichen ii ist zweifelhaft; es hat
nach Lepsius (Chronol. I, p. 264) eher den Ton Mer als Mou,
so dass man die ganze Gruppe Ilapimer oder mit abgeworfe-
nem r Hapime lesen müsste.
Der Nilgott wird abgcbildet als ein fetter Mann von blauer
oder rother Farbe, Wasserpssanzen auf dem Haupte und in den
Händen. Champollion hält ihn für mannweiblich wegen der
hängenden Brüste und des Bartes. Er nimmt zwei Nilgöttcr
an, einen von Ober- und einen von Unter-Aegypten. Haupt-
orte der Nilverehrung waren die Jnseln Sncm (Bageh) und
Philae; Theben (Luxor), Silsilis (Gebel Selseleh) und Nilo-
polis. Jn Silsilis besteht die Götterdreiheit aus Re, Phtlia und
Ilapimöu. Birch I, p. 25.
pag. 8. z. 6. πολυσαρκίαν ποιεΐν] Worauf die fettmachende
Krast des Nilwassers beruhen soll, lässt sich nicht absehn. Es
enthält vielmehr einige leicht-abführende Salze und ist sonst
von aufsallender Reinheit. 4,8 9 Hektogrammen Nilwasser ent-
halten nur 5,4 Centigrammen fremder Substanzen, während
dieselbe Masse von Seinewasser ungefähr 26,5 Centigrammen
sremder Bestandtheile enthält. Regnault Analyse de l’eau du
Nil in: Memoires sur l’Egypte. Paris, an X. Tom. II, p. 36.
Das heutige Geschlecht der eingebornen Nilanwohner ist durch-
weg eben so schlank und lcichtgebaut als das auf den altägyp-
tischcn Tempel- und Gräberwänden abgcbildete. vgl. Amm.
Marc. XXII, 16, 23. homines autem Aegyptii plcrique subfu-
sculi sunt et atrati, magisque maestiores, gracilenti et aridi,
ad singulos motus excandescentes, controversi et reposcones
acerrimi.
pag. 8. z. 8. ευσταλή και κοϋφα τα σώματα] Was hier
als eine moralisch-diätetische Vorschrift empsohlen wird, das
geht als Schönheitsgesetz durch die ägyptischen Bildwerke.

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