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Kunst-Auktionshaus G. Adolf Pohl <Hamburg> [Hrsg.]
Versteigerung der Nachlässe Julius Bakof †, Geo Haeselich u. Joh. Markus Haeselich †: außerdem Gemälde alter und moderner Meister aus verschiedenem Privatbesitz, sowie China-, Japan- und türkischer Kunstgegenstände, einer großen Anzahl echter Teppiche, verschiedener Stilmöbel, Bronzen, Porzellane, Marmorfiguren u.a. Kunstgegenstände ; Versteigerung am 25., 26. und 27. November 1919 — Hamburg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.22686#0011
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Julius Bakof t

geboren in Hamburg, am 3. März 1619, gestorben daselbst, am 9. November 1Ö57.

Von des Lebens Gütern allen
Ist der Ruhm das Höchste doch;

Wenn der Leib in Staub zerfallen,

Lebt der grosse Name noch. —

So spricht der grosse Marbacher Poet in seinem Gedichte. —-Längst

schon sind sie zu Erde geworden, jene Alt-Hamburger Künstler, deren Werke wir
hier begrüssen können, aber ihr Ruhm wird wohl ewig bestehen bleiben. Viele
der verstorbenen Hamburger Maler waren mit ihrer Vaterstadt aufs innigste
verbunden und so mancher, dessen Werke die Hamburger Kunsthalle ziert, hat
mit seinen Gemälden, sei es in Landschaft, Architektur, Genre oder Porträt ein
Stück Hamburger Geschichte der Nachwelt überliefert.

Von Julius Bakof ist dies weniger zu sagen, denn obwohl er ein Hamburger
Kind ist, hat er nicht in dem Mafje die Reize seiner Vaterstadt verherrlicht, wie
mehrere seiner Zeitgenossen. Er ging hinaus in die Berge, in Wald und Flur,
wo ihm die Schönheit der Landschaft fesselte. Er, der Schüler des grossen
Landschafters Arthur Calame, hat es wie nur wenige verstanden, das poetische
in der Natur fesizuhalten, und aus allen seinen Bildern spricht sein ganzes
poetisches Gemüt zu uns. Man könnte seine Malerei eine stumme Poesie nennen.
Was er malte waren schlichte Ausschnitte aus der Landschaft, wobei sein Auge
der bloBe Spiegel der Natur war, die er mit seinem Pinsel meisterhaft auf die
 
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