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Kunst-Auktionshaus G. Adolf Pohl <Hamburg> [Hrsg.]
Sammlung Ludwig C. Henkel und Gemälde aus anderem Hamburger Besitz: Japan-, China- und Orient-Kunstgegenstände, Kristalle, Porzellane, Bronzen ; Orient-Teppiche und Verbindungsstücke, Stilmöbel und Zimmer-Einrichtungen ; Versteigerung: 24., 25. und 26. März [1925] — Hamburg, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.22688#0009
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/ust am Frühlingsanfang sieht die neue grosse Kunstauküon, die in den letzten
Wochen vorbereitet worden ist und nun in den Tagen vom 24.-26. März zur
Durchführung kommen wird. Voraus ging ihr eine kleinere Versteigerung, die
alles das umfasste, was sich schlecht in den Rahmen der grossen gefügt hatte.
Da aber auch sie Werke guter Herkunft, mindestens mittlerer Qualität, unter den
Hammer brachte, ist es erlaubt, im Hinblick auf die Märzversteigerung vorteilhafte
Schlüsse daraus zu ziehen.

In der Tat wird die Märzauktion in der ersten Reihe derer stehen, die
nicht nur durch ihre Vielseitigkeit und ihren Umfang, sondern auch durdi ihre
künstlerische Linie bisher das Interesse weiter Kreise in Anspruch nehmen durften,
das der hamburgischen und auswärtigen Kunstfreunde im besonderen.

Wer nur einigermaßen die Verhältnisse auf dem Kunstmarkt kennt, wird
wissen, dass auch hier eine durchgreifende Veränderung und Umstellung ein-
getreten ist. Die Dinge sind nicht mehr labil, wie das in der Inflationszeit der
Fall war, sondern stabil. Das bedeutet, der Kunsimarkt ist heute unvergleichlich
schwächer „beschickt"', als früher. Der verminderten Nachfrage steht ein noch
stärker vermindertes Angebot gegenüber. Geschlossene Sammlungen sind sehr
selten; ihre Besitzer versuchen, sie mit allen Mitteln zu schützen und duvch-
zuhalien. Aber auch der einzelne Besitz wird ängstlich behütet.

Umso bemerkenswerter ist es darum, wenn wieder einmal eine grössere
Sammlung auftaucht, wie es in der diesmonatlichen Versteigerung mit der aus
Oesterreich stammenden

der Fall ist. Ihre Herkunft lässt schon erkennen, dass sie vorzugsweise Werke
oesterreidiischer Künstler umfasst. Auch das ist ein Grund mehr, dieser
Sammlung, seine Aufmerksamkeit zu widmen, denn östereidnsche Kunst ist
bei uns, namentlich in Norddeutschland, nicht allzu stark vertreten.
 
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