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Praschniker, Camillo
Kretische Kunst — Bibliothek der Kunstgeschichte, Band 7: Leipzig: Verlag von E. A. Seemann, 1921

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Kretische Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.61241#0016
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läßt und schafft daraus den Rhythmus des Orna-
ments. Prächtige Leistungen zwar, aber doch der
Beginn des Abstieges. Der Palast von Knosos wird
noch einmal auf Glanz hergerichtet. Auch in seinen
Wandmalereien ein ähnliches Streben. Reihen le-
bensgroßer Gestalten (19) ziehen an den Wänden;
prachtvoll dekorativ gemalt, aber doch arm in der
Erfindung, ein oftmaliges Wiederkehren derselben
Motive. Man hat eine gute Überlieferung, aber
nicht mehr die Kraft zu Neuem. Und dann kommt
das Ende, über Nacht. Eine Welle der Vernich-
tung wälzt sich über die Insel, die Paläste und mit
ihnen die Mittelpunkte des Schaffens sind rauchende
Trümmerstätten. Was folgt, ist entweder Verwil-
derung, die das alte Material grausam abbraucht
(20 a), oder etwas, was nicht mehr kretisch zu
nennen ist (20 b). Von jetzt an ist das griechische
Festland der gebende Teil, Kreta hat seine Rolle
ausgespielt.

LITERATUR
Die Entdeckungen: Burrows, The Discoveries in Grete. 2. Aufl. 1908. —
Dussaud, Les civilisations pr^hellöniques dans le bassin de la mer Eg6e.
2. Aufl. 1914. — Hall, Aegean Archaeology 1915* — v. Lichtenberg,
Ägäische Kultur. 2. Aufl. 1918.
Die kretische Kunst: Salis, Kunst der Griechen, l. Abschnitt. — Malerei:
G. Rodenwaldt, Tiryns II. — Reisinger, Kret. Vasenmalerei 1911. —
Plastik: K. Müller, Frtthmyk. Reliefs, Jahrbuch des deutschen arch.
Inst. XXX, S. 242 ff.
Abbildungen: F. Winter, Kret.-Myk. Kunst, Kunstgesch. in Bildern. N. Bearb. I,
3. Heft 1912.—II.Bossert, Kretische Kunst 1921.—Maraghiannis,
Antiquitös Crötoises I—IH.

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