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Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0019
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Einer schonen Griechin. r r

Übungen des Türckischen Frauenzimmers ern-
richten können- Ihre Antwort war gantz na-
türlich. Da eine Frau, sagte sie, kein ander
Glück zu hoffen hat, als daß sie eintzig und
allein ihrem Herrn gefalle, ss fände sie sich
sehr glückseelig, wann Cheriber in der That
eine so gute Meinung vor sie hätte, als der*
selbe mich überreden wollen, und daß ich mich
mcht verwundern solte, wie sie in solcher Ge-
sinnung sich so leicht denen Gesetzen,, welche
er vor seine Eciaven errichtet, gemäß bezeu-
gen können. Diese aufrichtige Ergebung in
den Willen eines Alten von einem sehr an-
nehmlichen Frauenzimmer, welches würcklich
nicht älter, als sechzchen Jahr alt wäre,schiene
Mir noch weit bewunderns-würdiger zu seyn,
gls alles, was mir der Aassa schon von der-
selben gesagt hatte. Ich'glaubte, an den
Minen sowohl, als ander Rede dieser jun-
gen Sclavinwahrzunehmen- daß sie von der
Meinung, so sie eben an den Tag gegeben,
Zantz eingenommen sey. Die Vergleichung,
so ich bey mir zwischen den Grundsätzen unse-
rer Weiber und den Ihrigen anstellete, brach,
te mich gantz ohngefehr dahin, sie zu bekla-
gen , daß sie wegen ihrer grossen Gefälligkeit
und ungemeinen Güte eines weit besseren
Schicksals würdig wäre, als worzu sie ge-
bohren schiene. Ich stellte ihr mit vieler Bs-
trübnlß den unglückseeligen Zustand in denen
Ländern derer Christen vor, wo die Manns-
Personen Zwar nicht das geringste aus der
Acht
 
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