r r Lebens - Geschichte
Acht ließen, was nur einiger massen das
Glück ihrer Weiber zu vergrössem diente, sie
eher vor Königinnen, als Sclaven hielten, sich
ihnen ohne ein getheiitesHertz übergeben, und
vor alles dieses nur ein gefälliges Weesen,
Zärtlichkeit und Tugend von ihnen verlang-
ten, so fänden sie sich dem ohngeachtet bey
nahe allezeit in Erwählung einer Frau betro-
gen , mit welcher sie doch ihren Nahmen,
band, und gantzes Vermögen theileten,
und indem ich wahrzunehmen glaubte, dass
meine Klagen begierig angehöret würden, so
führe ich fort, das Glück eines Frantzosen zu
beneiden, welcher bey seiner Frau solche Tu-
genden finden würde, die bey dem Türckischen
Frauenzimmer vor verlohren geschähet wären,,
welches von dem Unglück herrührete, weilen
ihnen n iemahls ihre Liebe auf eine würdige
Art von denen Männern ersetzet würde-
Diese Unterrstung, wobey ich bekenne, daß
mein grosses Mitleiden mich so eifrig machte,
daß ich der jungen Griechin wenig Freyheit
liesse, mir zu antworten, wurde endlich durch
den Bassa unterbrochen- Vielleicht hatte er
die Lebhaftigkeit wahrgenommen, mit wel-
cher ich seine Sclavin unterhielte; aber das
Zeugniß meines Hertzens, welches mir nichts
vorwurffe, das seinem Vertrauen, welches
er auf mich gesetzet, schädlich gewesen, machte
daß ich auf eine freymüthige Art mich zu ihm
begäbe. Bey seinen Fragen konnte ich jedoch
nicht die geringste Eyfersucht bemercken- Er
Acht ließen, was nur einiger massen das
Glück ihrer Weiber zu vergrössem diente, sie
eher vor Königinnen, als Sclaven hielten, sich
ihnen ohne ein getheiitesHertz übergeben, und
vor alles dieses nur ein gefälliges Weesen,
Zärtlichkeit und Tugend von ihnen verlang-
ten, so fänden sie sich dem ohngeachtet bey
nahe allezeit in Erwählung einer Frau betro-
gen , mit welcher sie doch ihren Nahmen,
band, und gantzes Vermögen theileten,
und indem ich wahrzunehmen glaubte, dass
meine Klagen begierig angehöret würden, so
führe ich fort, das Glück eines Frantzosen zu
beneiden, welcher bey seiner Frau solche Tu-
genden finden würde, die bey dem Türckischen
Frauenzimmer vor verlohren geschähet wären,,
welches von dem Unglück herrührete, weilen
ihnen n iemahls ihre Liebe auf eine würdige
Art von denen Männern ersetzet würde-
Diese Unterrstung, wobey ich bekenne, daß
mein grosses Mitleiden mich so eifrig machte,
daß ich der jungen Griechin wenig Freyheit
liesse, mir zu antworten, wurde endlich durch
den Bassa unterbrochen- Vielleicht hatte er
die Lebhaftigkeit wahrgenommen, mit wel-
cher ich seine Sclavin unterhielte; aber das
Zeugniß meines Hertzens, welches mir nichts
vorwurffe, das seinem Vertrauen, welches
er auf mich gesetzet, schädlich gewesen, machte
daß ich auf eine freymüthige Art mich zu ihm
begäbe. Bey seinen Fragen konnte ich jedoch
nicht die geringste Eyfersucht bemercken- Er