Einer heurigen Griechin. i Z
verspräche mir im Gegentheil, mir öffters die-
ses Vergnügen zu machen, wann ich einen
Wohlgefallen daran hätte.
Ich liesse mit Fleiß einige Tage, ohne ihn
zu besuchen, verstreichen, welches nur aus der
Absicht geschähe, damit ich allem Mißtrauen
durch eine verstellte Gleichgültigkeit gegen
Frauens - Personen zuvor kommen mögte.
Bey einem Besuch aber, welchen er mir selbst
abstattete, um mir einem Verweist zu geben,
daß ich seit einiger Zeit nicht zu ihm gekom-
men, Übergabe ein Sclav von seinem Gefol-
ge einem meiner Leute einen Brief. Solches
wäre mein Cammerdiener, welcher solchen auf
eine eben so Gcheimniß volle Art mir einhän-
digte, als ihm derselbe wäre zugestellet wor-
den. Nachdem ich ihn eröfnet, so fände.ich,
daß er Griechisch geschrieben war, welches ich
noch nicht verstände, ohngeachtct ich schon
seit einiger Zeit diese Sprache zu erlernen mich
bemühet hatte. Ich ließ so gleich meinen
Sprach-Meister zu mir kommen, welchen
man vor einen sehr ehrlichen Christen hielte,
und verlangte von demselben die Erklärung
dieses Briefs,, als wann solcher von ohnge-
fehr unter meine Hände gefallen wäre. So
.bald er solchen nur übersetzet, so sähe ich gleich,
daß derselbe von der jungen Griechin gekom-
men, mit welcher ich m des Basse Serail ge-
redet hatte; ich dachte aber an nichts weniger,
als das er einen solchen Jnnhalt haben würde.
Nach einigen Betrachtungen über ihren un-
glücklichen
verspräche mir im Gegentheil, mir öffters die-
ses Vergnügen zu machen, wann ich einen
Wohlgefallen daran hätte.
Ich liesse mit Fleiß einige Tage, ohne ihn
zu besuchen, verstreichen, welches nur aus der
Absicht geschähe, damit ich allem Mißtrauen
durch eine verstellte Gleichgültigkeit gegen
Frauens - Personen zuvor kommen mögte.
Bey einem Besuch aber, welchen er mir selbst
abstattete, um mir einem Verweist zu geben,
daß ich seit einiger Zeit nicht zu ihm gekom-
men, Übergabe ein Sclav von seinem Gefol-
ge einem meiner Leute einen Brief. Solches
wäre mein Cammerdiener, welcher solchen auf
eine eben so Gcheimniß volle Art mir einhän-
digte, als ihm derselbe wäre zugestellet wor-
den. Nachdem ich ihn eröfnet, so fände.ich,
daß er Griechisch geschrieben war, welches ich
noch nicht verstände, ohngeachtct ich schon
seit einiger Zeit diese Sprache zu erlernen mich
bemühet hatte. Ich ließ so gleich meinen
Sprach-Meister zu mir kommen, welchen
man vor einen sehr ehrlichen Christen hielte,
und verlangte von demselben die Erklärung
dieses Briefs,, als wann solcher von ohnge-
fehr unter meine Hände gefallen wäre. So
.bald er solchen nur übersetzet, so sähe ich gleich,
daß derselbe von der jungen Griechin gekom-
men, mit welcher ich m des Basse Serail ge-
redet hatte; ich dachte aber an nichts weniger,
als das er einen solchen Jnnhalt haben würde.
Nach einigen Betrachtungen über ihren un-
glücklichen