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Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0431
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Enrev sötten Gn'echrtt. 4- r
Mitten unterdessen unter dieser angenehmen
und reihenden Lebens-Art verstöhrte ihre vori-
ge Hofmeisterin, weiche nicht ohne grossen Ver-
druß ihren Abschied angenommen, nochmahls
meine Ruhe, indem sie mir solche verdächtige
Sachen indenKopfsetzte, von welchen die wah-
re Beschaffenheit zu ergründen mir nieMahlen
möglich gewesen. Hier ist es, wo ich meinem
Leser über meine ausgestandene Unruhe, Pein
und Bekümmerniß sein Urtheil zu fällen völlig
überlasse, und desselben Meinung schlechter-
dings anheim stelle, was er über alles dencken
soll, so ihm bey der Theophe Gemüths-Eigen-
schafften und Aufführung, dunckel, zweifel-
hafft und ungewiß vorkommen können.
Diese Frau schonte nichts bey ihrer Ankla-
ge. Dann nachdem sie mich vorher wegen mei-
nes unglückseeligen Zustandes beklaget, weil
Mich solcher verhinderte auf alles, was in mei-
nem Hauß vorgieng, ein wachsames Auge zu
haben, so entdeckte sic mir gantz ftey und ohne
Verstellung, daß der Graf von... die Theo-
phe beständig sähe, und es ihm endlich ge-
glücketder TheopheGegen-Liebezu erhalten,
wozu er niemahl gelangen können, so lang die
junge Griechin unser ihrer Aufsicht gewesen;
und indem sie nicht einmahl wartete, biß ich
mich von meiner ersten Vestürtzung erhöhtet,
so setzte sie noch hinzu, daß die zwey Verliebte
fast alle Nacht selbst in der Theophe Zimmer
zusammen kämen, welche des Abends nur um
des willen von mir gienge, um sich in die Ar-
me ihres Liebhabers zu werffem
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