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Prinz, Wolfram; Historisches Museum Frankfurt
Gemälde des Historischen Museums Frankfurt am Main — Frankfurt am Main: Verlag Waldemar Kramer, 1957

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https://doi.org/10.11588/diglit.71272#0013
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Da kein geeigneter Raum für eine ständige und würdige Ausstellung
vorhanden war, zerstreute sich die Sammlung wieder; ein Teil der
Bilder wurde im Jahre 1822 als Leihgabe dem Städelschen Kunstinsti-
tut übergeben, ein anderer Teil gelangte im Jahre 1843 in die Stadt-
bibliothek. Im Jahre 1851 gingen dann alle Bilder in das Eigentum
der Stadt Frankfurt über. Seit dieser Zeit bildet die ehemalige Samm-
lung der Museumsgesellschaft mit ihren Gemälden aus Frankfurter
Kirchen und Klöstern einen Hauptbestandteil der Städtischen Gemälde-
sammlung und ist eine großartige Repräsentanz der deutschen mittel-
alterlichen Malerei.

DIE GEMÄLDESAMMLUNG ALS BESTANDTEIL
DES HISTORISCHEN MUSEUMS
Das Bethmann’sche Gartenhaus, in dem zum ersten Male die Städtische
Gemäldesammlung ausgestellt war, erwies sich bald als ungeeignet. Für
den immer mehr anwachsenden Gemäldebestand reichten die Räume
nicht aus. Im Jahre 1867 besaß die Stadt etwa 1250 Gemälde, die Bil-
der des Prehn’schen Kabinetts nicht mitgerechnet. Außer den bereits ge-
nannten Sammlungen gehörten dazu die Porträts verdienter Frankfur-
ter, die seit Ende des 17. Jahrhunderts in der Stadtbibliothek gesam-
melt wurden, die „Bürgerrechtsprobestücke“, die der Rat seit dem Jahre
1630 von den Malern forderte, die um das Bürgerrecht nachsuchten,
und Gemälde aus einer Reihe von kleineren Schenkungen und Ver-
mächtnissen. Die Stadt mietete im Jahre 1867 zur Aufstellung ihrer
Gemälde Räume im Saalhof, an der gleichen Stelle also, an die die
Sammlung nach nunmehr 90 Jahren wieder zurückgekehrt ist.
Zur Eröffnung des Historischen Museums im Jahre 1878 wurde der ge-
samte Gemäldebesitz der Stadt im Museumsgebäude neben dem Dom
ausgestellt. Die Sammlung des Historischen Museums erweiterte sich
ständig durch Vermächtnisse und Schenkungen aus Frankfurter Fami-
lienbesitz und durch Ankäufe der Stadt und des Vereins für das Histo-
rische Museum. Die in diesem Bande vorgestellte Auswahl von Gemäl-
den soll in wenigen Beispielen die Spannweite der Gemäldesammlung
des Historischen Museums widerspiegeln. Sie soll daneben die organi-
sche Zusammengehörigkeit der Sammlung und die Ziele einer zukünf-
tigen Sammeltätigkeit deutlich werden lassen.
Gerhard Bott

Literatur: Gwinner, Kunst und Künstler in Frankfurt am Main, 1862, S. 32 f. — Jung, Die
städtischen Sammlungen in reichs- und freistädtischer Zeit 1690-1866, in: Festschrift zur Feier
des 25jährigen Bestehens des Städtischen Historischen Museums in Frankfurt am Main, 1903,
S. 1 ff. — Weizsäcker, Die Kunstschätze des ehemaligen Dominikanerklosters in Frankfurt
am Main, 1923, S. 47 ff. — de Bary, Museum, Geschichte der Museumsgesellschaft zu Frank-
furt am Main, 1937. — Bott, Kunst und Altertum in Frankfurt am Main, 1955.

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