Hans Thoma
geboren 1839 in Bernau im Schwarzwald, gestorben 1924 in Karlsruhe. Im
Jahre 1859 wurde Thoma in die Karlsruher Kunstschule aufgenommen. 1866
traf er in Düsseldorf mit Otto Scholderer zusammen, mit dem er 1868 nach
Paris ging, wo er von Courbet und den Meistern von Barbizon starke Ein-
drücke empfing. 1870 begegnete er in München den Künstlern Otto Scholde-
rer, Viktor Müller, Leibi, Trübner und Böcklin. Der Frankfurter Arzt Dr.
Eiser rief ihn 1873 nach Frankfurt. Reise nach Italien. Nach der Rückkehr
aus Italien arbeitete Thoma in Frankfurt für Alexander Gerlach. Im Jahre
1876 ließ er sich in Frankfurt nieder. Die Jahre in Frankfurt waren für sein
Schaffen äußerst fruchtbar. 1899 wurde Thoma als Galeriedirektor und Lehrer
an der Kunstschule nach Karlsruhe berufen.
SOMMERLANDSCHAFT
Im Oktober 1874 kam Thoma nach einer Italienreise nach Frankfurt
und wohnte bei Alexander Gerlach. Für den Gartensaal in dessen Haus
malte er vier Jahreszeiten, zu denen die Sommerlandschaft gehört, und
eine Supraporte mit der Darstellung des Saturn.
In einem Brief vom 6. November 1874 an Mutter und Schwester sprach
Thoma von seiner Arbeit für Gerlach. Die Frühlingslandschaft 3,50 m
breit und 2,50 m hoch, hielt er für eines seiner besten Bilder (Frank-
furter Privatbesitz). Die anderen, „die ich noch zu malen habe, sind
kleiner, und ich rechne auf jedes eine Woche Zeit; es sind 5 Stück“.
Die Sommerlandschaft wurde 1920 zusammen mit den anderen Bil-
dern beim Abbruch des Hauses in der Guiollettstraße von Leonardo
Guida von der Wand gelöst.
1874.
Bez. unten links: HTH 12. 1874.
öl auf Putz, auf Leinwand aufgezogen und mit einer Stuckplatte hinterlegt.
Höhe 191 cm, Breite 177 cm.
Neuerwerbung 1957.
Literatur: Thode, Thoma, Des Meisters Gemälde (Klassiker der Kunst), 1909, S. XXVI, Abb. S. 74. — Beringer, Hans Thoma,
Aus achtzig Lebensjahren, 1929, S. 138 f.
132
geboren 1839 in Bernau im Schwarzwald, gestorben 1924 in Karlsruhe. Im
Jahre 1859 wurde Thoma in die Karlsruher Kunstschule aufgenommen. 1866
traf er in Düsseldorf mit Otto Scholderer zusammen, mit dem er 1868 nach
Paris ging, wo er von Courbet und den Meistern von Barbizon starke Ein-
drücke empfing. 1870 begegnete er in München den Künstlern Otto Scholde-
rer, Viktor Müller, Leibi, Trübner und Böcklin. Der Frankfurter Arzt Dr.
Eiser rief ihn 1873 nach Frankfurt. Reise nach Italien. Nach der Rückkehr
aus Italien arbeitete Thoma in Frankfurt für Alexander Gerlach. Im Jahre
1876 ließ er sich in Frankfurt nieder. Die Jahre in Frankfurt waren für sein
Schaffen äußerst fruchtbar. 1899 wurde Thoma als Galeriedirektor und Lehrer
an der Kunstschule nach Karlsruhe berufen.
SOMMERLANDSCHAFT
Im Oktober 1874 kam Thoma nach einer Italienreise nach Frankfurt
und wohnte bei Alexander Gerlach. Für den Gartensaal in dessen Haus
malte er vier Jahreszeiten, zu denen die Sommerlandschaft gehört, und
eine Supraporte mit der Darstellung des Saturn.
In einem Brief vom 6. November 1874 an Mutter und Schwester sprach
Thoma von seiner Arbeit für Gerlach. Die Frühlingslandschaft 3,50 m
breit und 2,50 m hoch, hielt er für eines seiner besten Bilder (Frank-
furter Privatbesitz). Die anderen, „die ich noch zu malen habe, sind
kleiner, und ich rechne auf jedes eine Woche Zeit; es sind 5 Stück“.
Die Sommerlandschaft wurde 1920 zusammen mit den anderen Bil-
dern beim Abbruch des Hauses in der Guiollettstraße von Leonardo
Guida von der Wand gelöst.
1874.
Bez. unten links: HTH 12. 1874.
öl auf Putz, auf Leinwand aufgezogen und mit einer Stuckplatte hinterlegt.
Höhe 191 cm, Breite 177 cm.
Neuerwerbung 1957.
Literatur: Thode, Thoma, Des Meisters Gemälde (Klassiker der Kunst), 1909, S. XXVI, Abb. S. 74. — Beringer, Hans Thoma,
Aus achtzig Lebensjahren, 1929, S. 138 f.
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