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Probst, Hansjörg
Seckenheim: Geschichte eines Kurpfälzer Dorfes — Mannheim, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.3000#0631
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Doch schon wenige Jahre später sollte es das Jahrhunderte alte Seckenheimer Fischwun-
der nicht mehr geben. Die Maifische verschwanden mit der Verschmutzung des Flusses aus
dem Neckar vollständig. Nur noch im Jahr 1940 soll ein Schwärm Maifische gesichtet wor-
den sein [Auskunft an den Verfasser]. Fischer betrieben auch die alten Hunsrück-Gast-
häuser „Hecht" und „Anker".

5.6.1.3. Die Korbmacher:

Nikolaus Steffel (1688); Georg Hertz (1689).

5.6.1.4. Die Krämer:

der erste eigentliche Kaufmann in Seckenheim, der alle möglichen Waren verkaufte und
damit zu Vermögen kam, war Peter Gund (1784); gleichzeitig betrieb Tobias Treiber
neben der Kronenwirtschaft einen Kramladen. Auch der Sohn Peter Gunds, Georg Wen-
del Gund, erweiterte den Kramladen zu einer Wirtschaft mit Brauerei, dem „Badischen
Hof".

5.6.1.5. Die Küfer und Branntweinbrenner:

Johann Nikolaus Hartmann (1736); Nikolaus Hartmann (1750); Josef Habereck/Haber-
eckl (1784); Philipp Winter (1784);

Der Natur der Dinge nach war der Beruf des Küfers häufig mit dem des Bierbrauers und
Wirts verbunden. Wahrscheinlich handelt es sich bei Josef Habereck um ein Mitglied der
Mannheimer Brauerfamilie Habereckl.

5.6.1.6. Die Maurer:

Bartel Stickel/Sticker (1661, 1685); Franz Krämer (1662, 1685); Franz Gräber (1666,
1685); Christian Geier (1700, 1724); Rudolf Gaa (1721, 1734); Anton Bosch (1721); Mar-
kus Zimmermann (1727); Nikolaus Hämmerle (1751); Adam Kilz (1764); Mathias Desch
(1780); Inganz Bartsch (1784, 1801); Johannes Witt (1789); Thomas Herdt (1798, 1803);
Lorenz Kühner (1802).

Von einigen dieser Namen ist bekannt, daß sie in eigener Regie arbeiteten, also ein
Geschäft hatten. So konnte Franz Gräber sogar Aufträge am Schloßbau in Schwetzingen
übernehmen [s. oben]. Auch Stickel, Gaa, Kilz und Herdt treten als selbständige Baumei-
ster auf. Bei den beiden Letztgenannten ist diese Tradition ja bis in unser Jahrhundert
fortgeführt worden. Daß das Baugeschäft aber oft den Baumeister nicht trug, zeigt die
Tatsache, daß sowohl Gräber als auch Gaa nebenbei eine Wirtschaft betrieben haben.

5.6.1.7. Die Metzger:

Johann Jakob Zahn (1724, 1787); Andreas Treiber (1749,1779) und Jakob Wetzel (1765).
Es ist auffällig, daß Metzger so selten genannt werden, obwohl es in Seckenheim bei sei-
nem großen Viehstand doch viel zu schlachten gegeben haben muß. Des Rätsels Lösung
wird wohl darin liegen, daß viele Wirtschaften sowohl mit Bäckereien als auch mit Metz-
gereien verbunden waren, wie das vom Karpfenwirt und Metzger Andreas Treiber bezeug
ist.

5.6.1.8. Die Sattler:
Pankraz Erhardt (1784).

Der selbständige Beruf des Sattlers taucht recht spät auf. Bei dem großen Pferdebestand
und dem entsprechenden Bedarf an Lederzeug muß man annehmen, daß die Bauern diese

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