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Pro Memoria, an die katholischen Patrioten von Coburg: worinn die Frage, ob die Berichtigungen fremder Journale und Zeitungen, wie sie sich im II. und III. Stücke des ersten Litteraturbandes Seite 98. und 82. befinden, zu des katholischen Deutschlands Ehre und Nutzen, nicht selbst noch Berichtigungen nöthig haben? von einem Ehre und Nutzen herzlich wünschenden Berichtigungsliebhaber mit Ja beantwortet, und warnungsweise zum Besten der Litteratur erörteret wird — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1778 [VD18 12646407]

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https://doi.org/10.11588/diglit.48442#0209
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Gotteslästern war em ungewisses und höchstens
nur wahrscheinliches Zeichen einer Besessenheit;
das ist, es war ungewiß/ ob die Person selbst frey-
willig und ungezwungen/ oder der Teufel aus ihr und
wider ihren Willen solche gotteslästerische Worte aus-
gesviehen habe. Ein so liebloses Urtheil fällen die
Herren Litteraturisten selbst an ihrem Schreibpulte,
die doch den Herrn Gaßner nur deßwegen schon einer
Lieblosigkeit beschuldige»/ daß er dem Teufel zu ei-
nigen verläumdertschen Reden Anlaß durch Fragen
gegeben habe.
Wenn sich jemand die Mühe geben will / zu le-
sen/ was in der Litteratur von den gaßnerlschen Fra-
gen und den teuflischen Antworten S. 85» und 86.
enthalten ist/ so ersuche ich denselben auch das römi-
sche Ritual vor die Hand zu nehmen / und der er-
sten Frage: warum die Besessene in München
nicht befreyct worden sey, entgegen zu halten,
was dieses Ritual dem EMcisten mit diesen Wor-
ten vorschreibt: neesüsrise vercr iuterro^atioues
iuut, ut 6e numero et nomine spirituum ohii-
äentium, äe tempore, <^uo sunt, äe c^u-
sL et aliis bmjnsmoch. Heutiges Tages wird zwar
kein Gottesgelehrter mehr chie Nothwendigkeit dieser
Fragen behaupten; ist aber dem Exorcisten erlaubt,
den Teufel um den Anfang, und Ursache der Beses-
senheit zu fragen; wenn schon solches Fragen dem
Teufel zum Lügen und Ehrabschnelben Anlaß geben
kann; warum will man dem Herrn Gaßner zur
Schuld legen, daß er sich um die Ursache der lan-
gen Dauer dieses, Uebels erkundiget hat? wenn er
auch vorgesehen hätte, daß der bekannte Vater dec
Lüge» bey der Wahrheit nicht bleiben, sondern sol-
che Dinge zur Uuehre des Herrn Sterzinger daher
schwätzen wurde, die jedoch bey keinem vernünftigen
An-
 
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