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I. VORBEMERKUNGEN.
(Ueber die Wiederherstellung des Lionardo da Vinci'schen Malerbuchs und die Schwierig-
keiten, den Umfang, sowie auch den Nutzen dieses Unternehmens.)
Die Fassung des da Vinci'schen Malerbuchs, die durch die
vorliegende Ausgabe zum erstenmale in entsprechender Gestalt zur
Oeffentlichkeit gebracht wird, kann weder im Ganzen, noch in
irgend einem ihrer Theile als Wiedergabe der vom Autor selbst
verliehenen Originalfassung nachgewiesen werden. Sie stellt vielmehr
nur einen Versuch dar, und zwar mit grösster Wahrscheinlichkeit
den frühesten, das augenscheinlich nur zu bald nach seinem Ent-
stehen bereits vermisste Originalwerk vom Grund aus neu her-
zustellen, durch Zusammenlese und Abschrift des in den hinter-
lassenen handschriftlichen Fragmenten und Notizbüchern zerstreuten
Stoffs, soweit derselbe gerettet war. Die Echtheit der Sätze steht,
was Inhalt und Wortlaut anlangt — von geringen und leicht zu
berichtigenden Fehlern des Abschreibers abgesehen -— über allem
Zweifel, dagegen geht aus äussern Anzeichen des Werks selbst her-
vor, dass die Stoffsammlung nicht ganz vollendet wurde, und was
die dem Buche gegebene Gesammtfassung anlangt, so bleibt deren
Aehnlichkeit mit der Redaction des Originals durchaus in Frage
gestellt. Es fehlen alle sicheren Anhaltspunkte für die Entscheidung,
ob und wieweit die Compilatoren im Stande waren, sich der ur-
sprünglichen Fassung und Einrichtung auch nur in allgemeinsten
Zügen zu erinnern, oder etwa mit Hilfe vom Autor selbst in den
Notizbüchern hinterlassener Anweisungen die Stoffordnung ihres
Werks an die des Originals anzulehnen. Ja wir wissen nicht einmal
Quellenschriften f. Kunstgesch. XVII. x
 
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