Pariser Aphorismen aus Budapest
Einmal anschauen: Bekanntschaft.
Zweimal anschauen: Zuneigung.
Dreimal anschauen: geht sie schon
mit anderem.
*
Ihr Chauffeur ist in sie verliebt.
Ihr Masseur ist in sie verliebt.
Ihr Friseur ist in sie verliebt.
Ihr Pedikeur ist in sie verliebt.
Ueberhaupt: jed-eur ist in sie ver-
liebt.
*
Die Lippen einer schönen Frau sind
das Beiditsiegel zum Paradies der
Sünde (oder umgekehrt).
*
Sie schrieb ihrem Gatten: Idi sehne
mich nach dir.
Sie schrieb ihrem Freund: Idi sehne
mich nach dir.
Luder hat zweimal gelogen.
*
Die Gattin des Vicomte Peurqueulde
hatte einen Geliebten, den jungen Che-
valier R. Als dieser sich, weil sie einem
andern Galan den Vorzug gegeben
hatte, vor ihren Augen entleibte, rief
sie aus: „Mon dieu! — j'ai perdu un
ami, mais j'ai gagne un autre." (Oh
Gott, ich verlor einen Liebhaber, aber
hab ich dafür Gott sei Dank schon
anderen!)
*
In der Früh zieht sie ein neues
Kleid an. Am Vormittag zieht sie ein
neues Kleid an. Und Mittag zieht sie
ein neues Kleid an. Und nachmittags.
Und abends. Und apres souper. Und
mitternachts. Wer zahlt ihr die vielen
Roben? Ich? Nein. Etsch: der Baron
Popper Zoltan.
Spanisches Sprichwort: wenn eine
schöne Frau und ein dummer Mann zu-
sammensitzen, tanzt der Teufel Csardas.
*
Wenn eine Dame hat Schulden, sie
immer sucht einen reichen Freund.
Wenn eine Frau schweigt, lügt sie.
Wenn eine Frau redet, lügt sie.
Wenn eine Frau stottert — lügt der
Mann.
*
Ihre Haare duften nach — Friction
D'Orsay.
Ihre Lippen duften nach —
L'Origan de Coty.
Ihre Wangen duften nach — Cha-
nell, Numero cinque.
Ihre Ohrläppchen duften nach —
quelques fleurs, Houbigant.
Woher hat sie? Von mir. Führ ich
Generalvertretung für Budapest.
*
Eine Frau, die, wenn sie sich, nach-
dem sie einen Kuß gibt, wieder schnell
schminkt ihre Lippen, soll man nehmen
gleich der erster bester Holzhacke auf
ihr. Dem Ungarischen nachgedichtet
von Anton Kuh
Napoleon oder Die Wiena Komedia
Von Norbert Schiller
Baron Hosnedel und Graf Schmeidl
Baron H.: Ich les jetzt ein Buch —
Graf Sch.: Was denn, lieber Hos-
nedel?
Baron H.: Den Napoleon von Otto-
ludwig.
Graf Sch.: Kenn ich, hab ich auch
gelesen. Schön, nicht? Sinds schon bei
der Stelle, wie er auf Elba ist?
Baron H.: Nix verraten, nix ver-
raten, bittschön!
Ein neuer Tanzschritt. „Fi donc",
sagte Franz Molnar mit verächtlich
krausgezogener Nase, als der Minister-
präsident von den französischen An-
leiheverhandlungen wieder einmal mit
leeren Händen zurückkam. „Anstatt
Geld bringt uns der Geck einen neuen
Tanzschritt aus Paris mit."
_? _
„Den pas de credit."
208
Einmal anschauen: Bekanntschaft.
Zweimal anschauen: Zuneigung.
Dreimal anschauen: geht sie schon
mit anderem.
*
Ihr Chauffeur ist in sie verliebt.
Ihr Masseur ist in sie verliebt.
Ihr Friseur ist in sie verliebt.
Ihr Pedikeur ist in sie verliebt.
Ueberhaupt: jed-eur ist in sie ver-
liebt.
*
Die Lippen einer schönen Frau sind
das Beiditsiegel zum Paradies der
Sünde (oder umgekehrt).
*
Sie schrieb ihrem Gatten: Idi sehne
mich nach dir.
Sie schrieb ihrem Freund: Idi sehne
mich nach dir.
Luder hat zweimal gelogen.
*
Die Gattin des Vicomte Peurqueulde
hatte einen Geliebten, den jungen Che-
valier R. Als dieser sich, weil sie einem
andern Galan den Vorzug gegeben
hatte, vor ihren Augen entleibte, rief
sie aus: „Mon dieu! — j'ai perdu un
ami, mais j'ai gagne un autre." (Oh
Gott, ich verlor einen Liebhaber, aber
hab ich dafür Gott sei Dank schon
anderen!)
*
In der Früh zieht sie ein neues
Kleid an. Am Vormittag zieht sie ein
neues Kleid an. Und Mittag zieht sie
ein neues Kleid an. Und nachmittags.
Und abends. Und apres souper. Und
mitternachts. Wer zahlt ihr die vielen
Roben? Ich? Nein. Etsch: der Baron
Popper Zoltan.
Spanisches Sprichwort: wenn eine
schöne Frau und ein dummer Mann zu-
sammensitzen, tanzt der Teufel Csardas.
*
Wenn eine Dame hat Schulden, sie
immer sucht einen reichen Freund.
Wenn eine Frau schweigt, lügt sie.
Wenn eine Frau redet, lügt sie.
Wenn eine Frau stottert — lügt der
Mann.
*
Ihre Haare duften nach — Friction
D'Orsay.
Ihre Lippen duften nach —
L'Origan de Coty.
Ihre Wangen duften nach — Cha-
nell, Numero cinque.
Ihre Ohrläppchen duften nach —
quelques fleurs, Houbigant.
Woher hat sie? Von mir. Führ ich
Generalvertretung für Budapest.
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Eine Frau, die, wenn sie sich, nach-
dem sie einen Kuß gibt, wieder schnell
schminkt ihre Lippen, soll man nehmen
gleich der erster bester Holzhacke auf
ihr. Dem Ungarischen nachgedichtet
von Anton Kuh
Napoleon oder Die Wiena Komedia
Von Norbert Schiller
Baron Hosnedel und Graf Schmeidl
Baron H.: Ich les jetzt ein Buch —
Graf Sch.: Was denn, lieber Hos-
nedel?
Baron H.: Den Napoleon von Otto-
ludwig.
Graf Sch.: Kenn ich, hab ich auch
gelesen. Schön, nicht? Sinds schon bei
der Stelle, wie er auf Elba ist?
Baron H.: Nix verraten, nix ver-
raten, bittschön!
Ein neuer Tanzschritt. „Fi donc",
sagte Franz Molnar mit verächtlich
krausgezogener Nase, als der Minister-
präsident von den französischen An-
leiheverhandlungen wieder einmal mit
leeren Händen zurückkam. „Anstatt
Geld bringt uns der Geck einen neuen
Tanzschritt aus Paris mit."
_? _
„Den pas de credit."
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