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Raiser, Johann Nepomuck Franz Anton von
Die römischen Alterthümer zu Augsburg, und andere Denkwürdigkeiten des Ober-Donau-Kreises — Augsburg: Gedruckt von dem Regierungs-Buchdrucker Joseph Rösl, 1820

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https://doi.org/10.11588/diglit.55227#0008
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Vieles, worüber die Beschriebe noch Manuskript sind, haben auch die verstorbenen Forscher Dekan Reden-
bacher in Pappenheim, und der geistliche Rath Pickl in Eichstädt gesammelt.
Der Hr. Fürst von Oettingcn-Wall er stein besitzt in seinem Altcrthumskabincte viel Seltenes, und
Merkwürdiges.
Auch viele geringere Sammlungen römischer Alterthümer, und insbesondere römischer Münzen, sind im.
Oberdvnaukreise vorhanden, wie z.B. jene des Hn. Grafen Fugger von Glött, des Laudgerichts-
physikus Dr. Zimmermann zu Krumbach, des Pfarrers Nack in Truisheim, des Bürgermeisters Schell
in Lauingen, vieler Privaten in Augsburg, u. a. m.
Rühmlich sind ferner die mit uneigennützigem Eifer für Alterthumskunde fortgesetzt werdenden Forschun-
gen des Professors Buchner in Regensburg, dessen Reise auf der Teufelsmauer, mit einer Abhandlung
über die mit dazu gehöriger Carte, und Plan iSrL zu Regensburg im Drucke erschienen, und
das rte Heft, welches die Resultate einer i. I. 1820 unternommenen zweiten Reise enthalt, in der Bei-
lage Nrs. lüS. S. 658. der allgemeinen Zeitung bereits angekündet ist. Er hat zu dem Vorhaben der k.
Akademie der Wissenschaften, von den Platten der P e u tinger'sche n Tafel eine neue Ausgabe zu ver-
anstalten, und solche mit einer geographischen Ortsdarstellung zu begleiten, hiedurch bereits wichtige Beiträge
gesammelt.
Dazu gehört auch der im Jahr >8>6 von dem Reichsarchivar von Pallhausen herausgegebene Beschrieb
der Römerstrasse von Verona nach Augsburg. Ueber die von W indisch durch Schwaben gezogene Römerstrasse
Hal auch Titl. Stadtpfarrcr Prugger in Donauwörth eine Abhandlung geschrieben. Sein Manuskript führt
nach Cicero das Motto t optick sntLcjusm riÄlus dusrls, seviclenit, ick sei'L cst, Semper puerum eile."
Die merkwürdigsten und zahlreichsten römischen Älterthümer in Baiern sind in der berühmten ehemaligen
Römer - Kolonie ^inckeiicorum vorhanden.
Diese. Monumente sind Vindeliziens, und des zweyten Rhätiens älteste Urkunden. Sie
beleuchten nicht nur die Urgeschichte der Stadt Augsburg, sondern ste enchatten merkwürdige Beiträge zur
urkundlichen, und ältesten Land es ge schichte selbst.
Nicht immer sind diese Denkmäler nach Gebühr gewürdiget, und erhalten worden. Oft wurden dieselben
auch bloß deßwegen nicht geachtet, weil man ihren historischen Werth nicht gekannt, oder den Jnnhalt ihrer
Inschriften nicht verstanden hat.
Eine Gesellschaft von Alterthumsfrsunden, welche in der Zrstcn Note dieser Blätter genannt ist, hat im
September 1819 die in Augsburg noch vorhandenen römischen Denkmäler ausgesucht, und zur bessern Erhal-
tung derselben höhcrn Orts Einleitungen getroffen. Hiedurch wurde ich veranlaßt, diese Monumente in den
Beilagen zum Kreis - Jntelligenzblatte des O. D. Kreises zu beschreiben, und nach den vorhandenen Lesear-
ten, und altern Auslegungen, oder nach meiner Meinung zu erklären.
Rektor, und Bibliothekar Dr. Beischlag in Augsburg hat mir hiezu wesentliche Beiträge, und viele
in den nicht uninteressanten Noten enthaltene Belehrungen geliefert. Der k. Baninspektor Voit, und
desselben Sohn haben mehrere Monumente, welche in Kupferstichen noch nicht vorhanden, oder von welchen
die Kupferstiche seltener geworden sind, gezeichnet, und der Stadt Augsburgische l.Bürgermeister v.Csspar
hat diese .ck , e an <- für Freunde lithographirt.
Uebcrallcherrscht demnach in diesen, in kurz zugemessenen Mußestunden geschriebenen , und Bogenweise abge-
brochcnenAusarbeitungen auch nur Lieb hab ere y ohne Anspruch auf Kunst, oder Vollkommenheit, und ohne
Berücksichtigung eines iittcrarischen Erwerbs. Diese Rücksicht dürste Nachsicht perdienen, wenn auch hie, und
da geirrt wurde. j
Augsburg im Dezember
Der Versa sser.
 
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