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Raiser, Johann Nepomuck Franz Anton von
Das römische Antiquarium zu Augsburg — Augsburg: Regierungs-Buchdrucker Joseph Rösl, 1823

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https://doi.org/10.11588/diglit.55219#0016
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Das obere Monument lag in dem Fußbo-
den unter der Kircheirthüre zu Stadrberger»,
und war daher durch Austreten bis auf die
beiden letzten Linien seiner Inschrift ganz aus-
gelöscht-
(Welser hat sol. 4m der Nürnberger Aus-
gabe über diese römischen Monumente das
zu seiner Zeit noch besser erhalten - gewesene
Bild dieser Familie in Kupfer geliefert; an
der Seite desselben ist die Allegorie oder Bil-
der spräche durch den verdorrten Le-
be n s b a u m mit den Ce n ti fo li en an der
Spihe der Zweige, sich auf den Tod dieses
in seiner Lebensblüthe verstorbenen Knaben
beziehend; (vergl. hierüber die röm- Alterlh.
zu Augsburg x. 4H und 83, dann die Kupfer-
tafel V mit der Erklärung dieser 4 allegori-
schen Abbildungen des menschlichen Alters;)
Welser erklärt die Pyrförmige Figur ,
dre der Knabe in der Hand hält, für eine
Distel, welche die Gebrechlichkeit aller
menschlichen Dinge, und also auch des Lebens
audeuten soll. — Im Zusammenhänge mit
diesem Bilde überlieferte uns Welser l. v.
auch die mit schlecht gebildeten Buchstaben
eingehauene Zuschrift des sten Monuments:
,,Uemnriss ot peizroluas soourituti b'lalcka
„(Issiavisno) tÜunamo 8snono noAot(istoiü)
„ljui vixit unuis XXXXV ot ursonsüs) VIII
„ä(ies)VI boo kaeisuäufm) cura(vit) <3re-
„rmuinL Vusakius pionkissimso) patri ot
„bonkmevontl sacn." Diese Inschrift für
einen im 4bssen Lebensjahre verstorbenen
Kaufmann gehört aber nicht zum Grabmale
für jenen Knaben. Bis auf die mit schlech-
ter Schrift eingegrabenen Worte: -
XkäXl'kil (und nicht pstri) L'b' (zusammen-
gezogen) LMKiVlLKLXll'lg) b'LLl'I.'" war
alles ausgetreten. Die Inschrift wurde da-
her nach Welser mit schwarzer Wasserfarbe
ergänzt, und der gespaltene Stein rückwärts
mir einer Eisenklammer zusammengehairen-
Seitwärts dieser Worte sind noch von einer
späten, Hand ein X ähnliches Zeichen oben
mit einem Andreas - Kreuzchen , fast wie das
Kalendcrzeichen des Donnerstags (clios äovrs)
und ein kleines griechisches eingehauen.)

2
In der Mauerecke steht das wegen seiner
vorigen Verwendung als Eckwehrstein der Aus-
fahrt am Göggingerthor sehr beschädigt-gcwordene
Grabmal mit 3 Männern in ganzer
Figur in der kurzen jeder in einer
besonder», Nische, (auf 3 Seite», dieses Monu-
ments abgebildet), von welchen 2 zu Andeutung
der ingehabten Beamrungen in der Municipalitat
Pergamentrollen in der Hand halten. Dieses
Grabmal ist ohne Inschrift. ")
(Idiä. P.47, XXXIIstes Monument, und die
Abbildung hiezu auf der XIIIten Kupfcrtaftl.)

- X. -
In dem zweiten Gewölbe -Bogen ist
27.
das Denkmal eingemauert, welches sich die
beiden Brüder Vitalius Vigor, und Dita-
liuS Virilis noch iin Leben errichten ließen,
und worauf dieselben als nackte Jünglinge
abgebildet sind, die mit beiden Händen einen
Mannshohen Anker förmig en Schild der
Hoffnung (auf gutes Glück) halten.
(lbill. p. XIckstes Monument; — auf der
Xlilten Kupfertafel ist die Abbildung dessel-
ben. Dieses Monument befand stch bei Sr.
Ulrich.)

12) Dieses Monument war auch ganz verwittert,
und zerfiel bei der Herausnahme in Stücken. Mit Kilt
und eisernen Klammern wurden diese Theile aber wieder
sehr gut zusammen gefügt. Bei dieser Herausnahme er-
gab sich, daß die Rückwand ganz leer war, und daß
somit dieses Monument nur Z und nicht gseitig ist.— Das
am Fundamente dieses Thorthurms tief imBoden steckende
Denkmal mit 4 gegen einander sehenden Brust-
bildern, und dem weitern Brustbilde ei-
nes jungen Mannes in der Seiten-Nische desselben
(Ibiä. p. 47, XXXIIIstes Monument, und die Abbildung
auf derselben XIllten Kupfertafel,) ist seiner Unbedeuten-
heit, und .der Gefährlichkeit wegen nicht erhoben worden.
 
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