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Raiser, Johann Nepomuck Franz Anton von
Das römische Antiquarium zu Augsburg — Augsburg: Regierungs-Buchdrucker Joseph Rösl, 1823

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https://doi.org/10.11588/diglit.55219#0017
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1 »

Und
28.
das Altarförmige wohlcrhalteue, i. I. 173»
an den Ufern der Wertach ausgegrabene Se-
pulchral- Monument für die Manen des
Viktor! uns Longinus eines Reiters aus
dem zweyten Flavischen Flügel ter Eliten (Hn^u-
lurirrin) , welches der Aeugh a u saufseher
dieser Eliten (^e6itr,u8 siirAulariuru) Clau-
dius Latin ns errichten ließ.
(Ibiü. p. bl und (>2, XXXVIstes Monument.
Die Abbildung desselben ist suö bl. 5 auf der
Viten Kupfertafel. Oben hat jedoch dieses
Denkmal im Zusammenhänge eine platte
F 0 r m.)
29.
Unter dem Gurte dieses Gewdlb- Vogens
steht das neuaufgefundene, oben durch Aus-
mauerung ergänzte, und mit Bewilligung desHaus-
cigenthümers (des Garkochs Anton Friedl)
aus dem Keller seines Hauses in der Carme-
littengasse Lit. L. 162 erhobene Monument,
welches das Brustbild einer römischen
Dame mit der oder dem viercckigten
Rauchkästchen in der Linken, unten mit
demKopfe eines Kindes an einer korinthi-
schen Säule stehend, und zur Seite weiter
in 2 Abtheilungen oben den untern Theil einer-
breit stehenden männlichen Figur, und unten
ein Bruststück mit einem trotzigen und satyrisch
aussehenden Kopfe in halb erhabener Arbeit
darstellt. '^)

iz) Man grub in diesem Keller einen wahrgenom-
menen großer» Stein mit vieler Mühe heraus. Zu Tage
gebracht enthielt er aber weder Inschrift noch Figuren,
und wurde sodann statt des oben unter Ziffer 26 aufge-
führten Monuments als Eckstein in das Gögginger Thor
eingemauert.

- XI. -
3o.
Die Haupt-Nische auf dieser Seite füllt das
merkwürdige und schöne sogenannte Ober-
häuser- Monument, welches seit seiner Aus-
grabung i. I. 1709 mit seine» sechs rief
unter der Oberstäche des Bodens zu Ober-
hausen gelegenen Vestandth eilen, nämlich
dem Fußgestelle, worauf3 römische Stein-
hauer , Instrumente (die Setzwage, das
Lineal, und das Steinhauerbei!) abge-
bildet sind, dem Sockel, der Jnscripr
tionstafel, und dem unrichtig aufgesetzt ge-
wesenen Decksteine derselben, dem Zseitigen
Bildersteine, und dem Frontispice mit
seinen kleinern Bildern und Verzierungen über
ein Jahrhundert lang ganz unbedeckt gegen die
Wetterseite ausgestellt allen Witterungseinstüssen
und Mißhandlungen ausgesetzt war.
Nach der Inschrift dieses iS r/s baierischen
Schuh hohen Monuments ließ dasselbe Titus
Flavius Martial sich, seinen Eltern Titus
Flavius Primanus dem Vater, und der
Trajana Clementina seiner Mutter, dann
seinem Bruder Titus Flavius Clemens, wel-
cher i. I. 19s n. Chr. Consul zu Rom
war, und sodann 24 Jahre als Soldat in der
Ulten italischen Legion diente, errichten.
Auf dem Cubus mit den Familien- Bil-
dern , ist auf der Vorderseite die auf der
Jnscriptionstafel genannte Familie in ganzer
Figur in 2 gewölbten Nischen dargestellt, rechts
die Eltern, links die Gebrüder, beide so wie der
Vater als beamtet mit Pergamentrollen in >r
Hand, Titus Flavius Clemens in dem Amts,
kleide Hal deren s, die Mutter trägt einen Ar-
beitssack. Diese Clementina und das auf
der linken Seite dieses Monuments stehende
Frauenzimmer sind im vollen Staate, nämlich
im Ober-und Unterkleide mit dem Mantel ab-
2 *
 
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