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Raiser, Johann Nepomuck Franz Anton von
Der Ober-Donau-Kreis des Königreichs Bayern unter den Römern (2. Abtheilung): Die Römer-Male von Coelio-Monte bis ad Castra Vetoniana — Augsburg: gedruckt in der Rösl'schen Buchdruckerei, 1831

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https://doi.org/10.11588/diglit.55223#0059
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55

An dem Renn - Wege bei Ober - Liezheim
sind auch mehrere römische Silber - Münzen von
Trajan, Hadrian und Severus gefun-
den worden.
In der k. Waldung „die vordere Leimgrube"
und in der Privat - Waldung „Retschenberg"
bei Ober - Liez heim werden weiter noch
Schanzen bemerkt, von welchen die erstere
rund ist, die 2te aber den fragmentarischen
Theil eines Vierecks enthält, und von welchen
daher zweifelhaft ist, ob sie nicht der neuern
Zeit angehören? "4)

10.) Noch Verschiedenes aus dieser Donau-
Gegend.
s) Bisher sind in der abgehandelten Donau-
Gegend folgende noch uneröffnete römische
Grab-Hügel, und Grabhügel-Grup-
pen weiter bemerkt worden:
na) in dem Wald-Distrikte Riechenholz und Sand-
Berg zwischen Bergheim und Finningen am
Holze des Wirths Pau lin von Bergheim zwei8'
hohe , und 65' im Durchmesser haltende Grab-Hügel;
bb) an der östlichen Granze der k. Waldung „Unter-
Birkenbühel" an ders. g. „Finningcr Bieh-
Weide"4 Grab-Hügel, wovon der größte 15'hoch
ist, und 126' im Durchmesser halt, die übrigen aber
bei 6'Höhe 50-60' im Diameter haben;
ce) an der östlichen Granze der k. Waldung „Riedle",
und der westlichen des Fürstlich Wallerstein'schcn
Wald-Distrikts „Bronnhau" j Stunde oberhalb
Unter -Liezheim in nördlicher Richtung 6
Grab - Hügel ,5-6' hoch, und 40 - 60' im Durch-
schnitt haltend;
äst; rückwärts von der Berg-Spitze bei Bergt, au-
sen in der Camera!-Waldung „Salmans-Reis"

den Soldaten in Friedens-Zeiten ausgeführten Bau-Werken
verwendeten Ziegel - Steine kommen mit der Chiffre
VIII- -^VO(usts) und DI36,. XXII. !>II. ?. t. (pri-
m>Lvnia, U>», üstvlis) auch bei Hanseln, ann (Rö-
mermacht-c. in Deutschland) D- I. I'ab.4. big. 1. und?. II.
ral). 12. k'ig. 1 - 12, und bei vr. Lmmeis I. c. lab. 33
und Tert 54 x. 74, und zahlreich in der Orelli'schen
JMcriptionen - Sammlung vor.
IZ4) Vergl. hiezu die Beitrage über Kunst und Llter-
thum im O. D. Kr. v. I. 1850 S. 55 N. 6.
135) Nach Nachrichten und Zeichnungen der k. Renier-
Förster zu Unter-Liezheim (Verweser Gayer), und zu
Tapfheim (Jacobi) v. I. 1831; vergl. hiezu die Aus-
züge in den Beitragen für Kunst und Altcrthum im O. D.
Kr. v. I. 1830 S. 53 U- 6 und 7.

liegt 1 isolirter 5' hoher Grab-Hügel auf einer Basis
von 50' im Durchschnitt; und
eo) in der Waldung „Langhard", „Sichsenh0lz"
und „Hinterer Schenkel" zwischen dem Detten -
Hardter Hof und dem an der Kessel gelegenen
Dorfe Brachstadt liegen in 4 Gruppen 15 Gra b-
Hügel, von welchen der größte 7^-'Höhe, und
85' im Durchmesser hat, die übrigen aber nur von
der gewöhnlichen Höhe von 2-6', und von 30-50'
im Umfange sind.
b) Zu Tapfheim am Ausgang der Sai-
ler-Gasse wurden i. I. igzi 3 steinerne
Kreuze st' 5" hoch, unten i' z", und bei
den gerundeten Armen 2' 6" breit ausgegra-
ben (Jacobi), welche ohne Anstand römische
Straßen -Hermes sind, und auf 3 zu
Tapfheim zusammengelaufene Römer-Stra-
ßen deuten.
Von Tapfheim ist auch kürzlich eine
daselbst anfgefundene römische Münze für 6a-
ler-t'a kÄsr-ra, Diokletians Tochter, und Ge-
mahlin des 6sl. Vsler. mit „Ve-
nori Violrici" nach Augsburg gekommen.
Endlich
c) weiden noch römische Burg - und Thurm-
Stellen gesucht, oder gezeigt: auf „dem Kugel-
Berg" zwischen Schwenebach und Ober»
Liezheim, dann weiter nördlich bei der
Hohenburg bei Die mantstein im Kessel-
Thale, ferner bei Tburneck nördlich von
Bissingen, und bei Münster an der Donau.
13.
Römer-Straße von kONOM nach
Eine zweite Römer-Straße zog von Fai-
rn ing en nordwestlich nach Haidenheim,
und dann nach Aquileja (bei Aalen).
Der k. kte Landgerichts-Assessor Wurzer
in Lauingen hat in einer Mittheilung vom
23. April ,83l den Zug dieser in die Steuer-
Cataster - Carte des Landgerichts Lauingen auch
eingezeichneten Römer-Straße folgendermaßen
beschrieben:
„Sie folgt von Faimingcn aus in nordwestli-
„chrr Richtung zuerst eine kleine Strecke der Land-
straße von Dilingen nach Günzburg, verlaßt solche
„dann als westlich laufend, und nimmt in einer ge-
raden Linie ihre nordwestliche Richtung Feldein-
„wärts durch die Fluren von Faimingen und
 
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