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XXXIV. u. XXXVleS Monument. (Kpfrt. IX 2. Il 18 s)
Ein zweiseitiges Monument mit 2 verschiedenen,
jedoch zusammengehörigen Bildern.
Das erste Bild lll>K- IX. X. 2. stellt cm rullel
ein Kind dar, das fliehen will, und auf einen gegen
dasselbe fallenden Baumstruuk deutet. Auf der an-
dern Seite dieses Monuments ist ein in die Gefilde
des Todes gallopirender Reiter in einem kur-
zen über die Brust gefalteten Ober - Kleide (tnnicn)
Haarhaupt und baarsuß, die Hand rückwärts gegen
einen verdorrten Baum mit 2 Besten, die in Lilien
enden, ausgcstreckt, abgebildet. Diese beiden Bilder
deuten symbolisch den Tod eines durch einen umge-
fallcnen Baum schnell getödteten Kindes an.
XXXVItes Monument, (Wpfrl. IR 18 n.) '
Ein zweites mehr erloschenes ähnliches Bild, ei-
nes auf einer schleckten Mähre nackt fitzenden, uud
mit der Hand nachwinkcuden gallopirenden Reiters,
befand sich auf einem Tufstcine en reicht', welcher
der Schlußstein an der Brust-Wehre der Brücke über
den Leck-Canal bei dem Eck-Hause des Elcnd-Gäß-
chcns (Dir. ii. X. zig.) war, und i. I. 1821 von da
ebenfalls in das Antiquarium überbracht wurde.
schieden ist, (Int. II. X. 333) „bei den 7 Kindern", ob-
gleich die Scene derer nur 6 darstellr. Der Stein dieses
Monuments ist 6^ 2" lang, und nur V II" hoch. Die-
ses Ha»-reich! ist itzt in eine Stein-Rahme eingefaßt,
welche mit folgender schönen Inschrift geziert ist: „kris-
,,rae artis opus inlnntinm luflos viflos, ssfl et »m-
„nis aeta», omnis orflo luflns est." Uebersctzt:
„zLeser!), du siehst hier die Spiele der Kinder als ein
„uraltes Bildner-Werk! — doch jedes Alter, jeder Stand
„ist auch nur ein Spiel " Alan hatte i. I. 1821
bereits die Zusage, dieses Monument in das Antiquarium
zu erhalten, woselbst in der 4tcn Gewölbe-Rische rechts
gegen den Hof schon die erfoderliche Oeffnung zum Ein-
mauern desselben in die Wand gebrochen war; da der
Stein aber die ganre Breite der Haupt - Mauer des
Hauses einnahm, so verweigerte der neue Haus-Eigen-
thümer Maurermeister Borst die Herausnahme desselben.
51) Bergl. I. o. S. 45 das XXVIIIte und XXIXte
Monument. Auch dieses Monument war, wie das
XXXIIte an der evangelischen Kreuzkirche im Ottmar-
Gäßchen cingemauert, und ist itzt in dem Antiquarium
das letzte auf dem Boden aufstehende. Die Seite mit
dem Reiter ist V II" hoch, und 2' 7" breit, jene
mit dem Kinde aber ist I'9" hoch, und V io"breit.
Es ist übrigens bekannt, daß die Römer den Tod nicht
als einen Knochen- oder Senscn-Mann, sondern als
einen sanften Genius mit ausgelöschter Fackel personisizirt
haben, hier ist derselbe als ein in das Elisium gallo-
pirender Reiter dargestellc.
52) Bergl. I c. S. 46 das XXX e Monument, und
in Oi-Ntia S. 66 X. 20. Der Stein ist 4' 10" hoch,
XXXVIItes Monument. (Kpfrt. L. 12 u 13.)
Ein Doppcl-Momimont in sehr erhabener Arbeit,
beide Bilder aber nur fragmentarisch.
Die Vorderseite stellt in einer Nische das Brust-
Bild einer römischen Dame in gescheidelr ge-
kämmten Haaren, das Unterkleid mit dem Gürtel
geheftet, und mit einem Mantel in elegantem Fal-
tenwürfe umgethan, dar. In der Hand trägt sie ein
Cnbusförmiges Kästchen, ,,4eeorra" genannt, worin
der Weihrauch, oder das Aroma für das Todten-
Opfer aufbcwahrt war. An den untern Theil einer
Säule mit korinthischem Capitäl angelehnt, erscheint
daun noch der Kopf eines Kindes, (wahrscheinlich
eines Verstorbenen). Auf der Ncbenseite ist oben
der Unterleib eines auf ausgebreiteten Füßen fest-
stehenden Knaben, und unten der trotzig und saty-
risch aussehende Kopf eines andern Knaben abge-
bildet.
ES ist kaum zu bezweifeln, daß diese Bilder eine
Mutter mit ihren Kindern darstelle, von welchen das
eine, dem sie das Tobten - Opfer darbringen will,
dahingegangcn ist, wahrend 2 muntere Knaben sich
noch des Lebens erfreuten, ss)
XXXVlII.es Monument. (Kpfrt. II. 14- u. V. 3 )
Ein aus der nächsten westlichen Nachbarschaft von
Augsburg nämlich von- Stadtbergen (I St. von
Augsburg an der ehemaligen Römer-Straße, welche
von einerseits nach 6nnti«, und anderer-
seits nach lief, am Sandberge gelegen; da-
selbst besaßen fortan reiche Privaten der Hauptstadt
schön situirte Landgüter,) nach Augsburg gebrachtes
plastisches Familien - Monument, mit den Bildern
der Eltern, die vor sich im Brustbilde stehend
einen Knaben in der IX>A-> halten, welcher eine
große Pvrförm ige Figur an einem Stiele in
der Rechten trägt- Der Baumstrunk zur Seite des
Monuments, an dessen 5 dürren Besten Centifolien
hängen, deutet auf den Tod dieses vielleicht nur 5
Jahre geblühten Kindes. Welser hält die von dem
Knaben in der Hand haltende Blume für eine, die
Gebrechlichkeit aller menschlichen Dinge andeutcnde
Distel, ö»)
und 2' 8" breit. Die Nische, in welcher der Reiter an
gebracht ist, mißt 2' 10" in der Höhe.
53) Bergl. 6,-nt-a S. 69 X. 29. Der Eigenthü-
mer des Hauses Isst. L. X. 162 (Garkoch Friedl) ge-
stattete, daß man dieses in seinem Keller tief eingemauert
gewesene Monument, wovon der vorige Haus-Eigcnthü-
mcr Ottinger Kunde gegeben hatte, unter der Ver-
bindlichkeit der Reparatur der Mauer herausnebmen, und
1821 in das Antiquarium in Augsburg überbringen lassen
durfte. Der Stein ist noch gegen tV hoch, fast 2' breit,
und ebenso tief. Das Relief ist gegen erhaben.
54) Vergl. duntl'a S. 67 X. 24, und in HrujomaAnt
XXXIV. u. XXXVleS Monument. (Kpfrt. IX 2. Il 18 s)
Ein zweiseitiges Monument mit 2 verschiedenen,
jedoch zusammengehörigen Bildern.
Das erste Bild lll>K- IX. X. 2. stellt cm rullel
ein Kind dar, das fliehen will, und auf einen gegen
dasselbe fallenden Baumstruuk deutet. Auf der an-
dern Seite dieses Monuments ist ein in die Gefilde
des Todes gallopirender Reiter in einem kur-
zen über die Brust gefalteten Ober - Kleide (tnnicn)
Haarhaupt und baarsuß, die Hand rückwärts gegen
einen verdorrten Baum mit 2 Besten, die in Lilien
enden, ausgcstreckt, abgebildet. Diese beiden Bilder
deuten symbolisch den Tod eines durch einen umge-
fallcnen Baum schnell getödteten Kindes an.
XXXVItes Monument, (Wpfrl. IR 18 n.) '
Ein zweites mehr erloschenes ähnliches Bild, ei-
nes auf einer schleckten Mähre nackt fitzenden, uud
mit der Hand nachwinkcuden gallopirenden Reiters,
befand sich auf einem Tufstcine en reicht', welcher
der Schlußstein an der Brust-Wehre der Brücke über
den Leck-Canal bei dem Eck-Hause des Elcnd-Gäß-
chcns (Dir. ii. X. zig.) war, und i. I. 1821 von da
ebenfalls in das Antiquarium überbracht wurde.
schieden ist, (Int. II. X. 333) „bei den 7 Kindern", ob-
gleich die Scene derer nur 6 darstellr. Der Stein dieses
Monuments ist 6^ 2" lang, und nur V II" hoch. Die-
ses Ha»-reich! ist itzt in eine Stein-Rahme eingefaßt,
welche mit folgender schönen Inschrift geziert ist: „kris-
,,rae artis opus inlnntinm luflos viflos, ssfl et »m-
„nis aeta», omnis orflo luflns est." Uebersctzt:
„zLeser!), du siehst hier die Spiele der Kinder als ein
„uraltes Bildner-Werk! — doch jedes Alter, jeder Stand
„ist auch nur ein Spiel " Alan hatte i. I. 1821
bereits die Zusage, dieses Monument in das Antiquarium
zu erhalten, woselbst in der 4tcn Gewölbe-Rische rechts
gegen den Hof schon die erfoderliche Oeffnung zum Ein-
mauern desselben in die Wand gebrochen war; da der
Stein aber die ganre Breite der Haupt - Mauer des
Hauses einnahm, so verweigerte der neue Haus-Eigen-
thümer Maurermeister Borst die Herausnahme desselben.
51) Bergl. I. o. S. 45 das XXVIIIte und XXIXte
Monument. Auch dieses Monument war, wie das
XXXIIte an der evangelischen Kreuzkirche im Ottmar-
Gäßchen cingemauert, und ist itzt in dem Antiquarium
das letzte auf dem Boden aufstehende. Die Seite mit
dem Reiter ist V II" hoch, und 2' 7" breit, jene
mit dem Kinde aber ist I'9" hoch, und V io"breit.
Es ist übrigens bekannt, daß die Römer den Tod nicht
als einen Knochen- oder Senscn-Mann, sondern als
einen sanften Genius mit ausgelöschter Fackel personisizirt
haben, hier ist derselbe als ein in das Elisium gallo-
pirender Reiter dargestellc.
52) Bergl. I c. S. 46 das XXX e Monument, und
in Oi-Ntia S. 66 X. 20. Der Stein ist 4' 10" hoch,
XXXVIItes Monument. (Kpfrt. L. 12 u 13.)
Ein Doppcl-Momimont in sehr erhabener Arbeit,
beide Bilder aber nur fragmentarisch.
Die Vorderseite stellt in einer Nische das Brust-
Bild einer römischen Dame in gescheidelr ge-
kämmten Haaren, das Unterkleid mit dem Gürtel
geheftet, und mit einem Mantel in elegantem Fal-
tenwürfe umgethan, dar. In der Hand trägt sie ein
Cnbusförmiges Kästchen, ,,4eeorra" genannt, worin
der Weihrauch, oder das Aroma für das Todten-
Opfer aufbcwahrt war. An den untern Theil einer
Säule mit korinthischem Capitäl angelehnt, erscheint
daun noch der Kopf eines Kindes, (wahrscheinlich
eines Verstorbenen). Auf der Ncbenseite ist oben
der Unterleib eines auf ausgebreiteten Füßen fest-
stehenden Knaben, und unten der trotzig und saty-
risch aussehende Kopf eines andern Knaben abge-
bildet.
ES ist kaum zu bezweifeln, daß diese Bilder eine
Mutter mit ihren Kindern darstelle, von welchen das
eine, dem sie das Tobten - Opfer darbringen will,
dahingegangcn ist, wahrend 2 muntere Knaben sich
noch des Lebens erfreuten, ss)
XXXVlII.es Monument. (Kpfrt. II. 14- u. V. 3 )
Ein aus der nächsten westlichen Nachbarschaft von
Augsburg nämlich von- Stadtbergen (I St. von
Augsburg an der ehemaligen Römer-Straße, welche
von einerseits nach 6nnti«, und anderer-
seits nach lief, am Sandberge gelegen; da-
selbst besaßen fortan reiche Privaten der Hauptstadt
schön situirte Landgüter,) nach Augsburg gebrachtes
plastisches Familien - Monument, mit den Bildern
der Eltern, die vor sich im Brustbilde stehend
einen Knaben in der IX>A-> halten, welcher eine
große Pvrförm ige Figur an einem Stiele in
der Rechten trägt- Der Baumstrunk zur Seite des
Monuments, an dessen 5 dürren Besten Centifolien
hängen, deutet auf den Tod dieses vielleicht nur 5
Jahre geblühten Kindes. Welser hält die von dem
Knaben in der Hand haltende Blume für eine, die
Gebrechlichkeit aller menschlichen Dinge andeutcnde
Distel, ö»)
und 2' 8" breit. Die Nische, in welcher der Reiter an
gebracht ist, mißt 2' 10" in der Höhe.
53) Bergl. 6,-nt-a S. 69 X. 29. Der Eigenthü-
mer des Hauses Isst. L. X. 162 (Garkoch Friedl) ge-
stattete, daß man dieses in seinem Keller tief eingemauert
gewesene Monument, wovon der vorige Haus-Eigcnthü-
mcr Ottinger Kunde gegeben hatte, unter der Ver-
bindlichkeit der Reparatur der Mauer herausnebmen, und
1821 in das Antiquarium in Augsburg überbringen lassen
durfte. Der Stein ist noch gegen tV hoch, fast 2' breit,
und ebenso tief. Das Relief ist gegen erhaben.
54) Vergl. duntl'a S. 67 X. 24, und in HrujomaAnt