78
XXXIX cs Monument. (Kpfrt. L. 2t.)
Ein zweites, seit Weisers Zeiten ungemein
verwittertes, und oft nur noch aus dem Welser-
ftben Bilde zu erkennendes von Stadtbergen nach
Augsburg überbrachtes Monument, ist die öfter
al'gebildete berühmte Scene eines Ara» ken-Lagers
eines auf dem Lande w i e d e r q e n e sc n e n alten
Römers. Derselbe ruht mit erhobenem Oberleib
in der Toga auf einem Svpha-ähnlichcn Bette
(scimpodivn); vor ihm steht ein nicht hohes sfüsügcs
leeres Aufwart-Tischchen GiKUIa). Eine Die-
nerin in dem kurzen Haus-Kleide bringt eine dam-
pfende Schüssel; der Kranke bedeutet sie, das Ge-
rüchte auf das Tischchen zu stellen. Ku den Füßen
schmeichelt eln kleiner Hund dem Reconvaleszcntcn.
Eine zweite oben am Lotter-Bette stehende Dienerin
erwartet des Herrn weitere Befehle. Hinter dersel-
ben steht an der Wand ein hoher Credenz-
Tisch mit einer Marmor-Platte bedeckt (c^-Iiban-
rüus, vol skueus), auf demselben wird ein Krug
mit einem Henkel (»i-eeolus;, eine größere Vase
zu einem Abguß mit 2 Henkeln eci-ator , und eine
große Trink - Vase lampulla) wahrgenommen.
Ein sehr großer Wasser-Krug steht auf dem Bo-
den. Das Fuß-Gestell des Credcnz - Tisches ist ein
sich symbolisch auf die Wiedergencsnug beziehender
Greif. Auf der entgegengesetzten Seite steht ein
hohes steinernes rundes Wasser-Becken auf einem
figurirten Fuße. Zwei Taubengroße Vögel scheinen
aus diesem Becken trinken zu wollen. ^)
Art. „Stadtbergen" S. 88 das 3te Monument und die
Ute Kupfertafel daselbst. Die Figuren in der Rische auf
diesem lT 3" hohen, und 2' breiten Monument sind 6"
tief gearbeitet. In dem Antiquarium steht dieses Mo-
nument frei an der Wand des ersten Gewölbe-Bogens
auf der linken Seite.
55) Bergt. Lancia S. 70 lX. 31, und in Ornco-
maZar den Art. „Stadtbergen" S. 86 und 87 ix I
mit der Kupfertafel III. Dieses auf der östlichen Seite
in der Kirchhof-Mauer zu Stadtbergen cingemauert ge-
wesene und nach und nach verwitterte Monument ist 7^
lang, 2' 9;" hoch, und O 8" lief- Welser erklärte
diese Darstellung für ein Leichen-Mahl, (sopnlcsi-
ralis 8oonao speoios), und hielt die Vögel für Turtcl-
Tauben sich auf Gatten - Liebe beziehend, oder für un-
heilbringende Raben, wonach der kranke und trauernde
Gatte seiner verstorbenen Frau diese- Denkmal hätte er-
richten lassen. v. Pallhausen hat in seiner to-
pozrapliia romano-collica S. 265 die Erklärung rich-
tiger gege en, obgleich er die Stätte des Monuments
unrichtig nach Schmiehen versetzte, und das Bild selbst
Tala. III. sehr verschönerte. Itzt liegt dieses Monument
links unter dem letzten Gewölbe-Bogen im Antiquarium
zu Augsburg.
Xl-tes Monument. sKpfrt. L. Tiz. 22.)
Das dritte von Stadtbergen erhaltene plasti-
sche Monument ist ebenso verwittert, wie das vo-
rige. Dasselbe stellt auf der Vorder - Seite in oft
dunkel gewordenen Umrissen eine aus 3 gröbern Per-
sonen bestehende römische Familie dar, von welchen
die rechtsstehende die Tochter, oder die Schwester
des Mannes, ein Schoos-Hündchen unter dem Arme
tragend zu sevn scheint, die 2 andern Figuren aber
sind Vater und Mutter, vor denselben stehen 2 Kin-
der in dem Flügel - Kleide. Der in der Mitte ste-
hende Vater deutet auf die Xcerra, und hiedurch
auf eln Tvdten-Opfer, wahrscheinlich mit Beziehung
auf den vor ihm stehenden Knaben. Die Mutter
halt das vor ihr stehende größere Kind mit beiden
Armen fest. Auf den Seiten dieses Monuments
sind die Genien des Todes, und des Lebens abgc-
bildet; der Genius rechts trägt die Lebens-Fackel,
oben von einer starken rückwärts zum Vorschein kom-
menden Hand mitgehalten, während der Genius zur
linken Seite diese Fackel löscht. Ohne Anstand
beziehen sich diese Bilder wieder auf das verstorbene,
und das sich noch im Leben befundene Kind,
XTItes Monument. (Kpfrt. II. X. P)
Das Dachstück eines Scpulchral-Monuments. In
dem Fronton einer abgestumpften Pyramide ist auf
der Vorder-Seite ein junges Ehe-Paar abgebildct,
das Frauenzimmer in gescheidelren, und mit in Köpfe
geflochtenen, am Nacken wieder aufwärts gebogenen,
auf dem Kopfe aber mit einer Nadel befestigten
Haaren; leine merkwürdige Haar-Tracht der dama-
ligen Römer - Zeit,; neben derselben steht in der
ein junger Mann. Auf der Seite dieser stum-
pfen mit Ziegel-Figuren gezierten Pyramide befin-
det sich in einem zweiten Fronton isolirt ein älterer
Mann. Wahrscheinlich ist dieser der Verstorbene,
welchem zu Ehren das auf der Vorder-Seite ange-
brachte Ehe-Paar dieses Monument errichten ließ. ^)
56) Bergt, in Lancia die Beschreibung des Anti-
quariums zu Augsburg S. 70 lX. 3t, und in L-ara-
den Art. „Stadtbergen" S. 87 lX. 2 mit den
Bildern auf der Itltcn Kupfertafel. Dieses Monument
ist ij/hoch, 3' breit, und über I' tief. Der Konserva-
tor und Rektor Dr. Beischlag in Augsburg bemerkte
diesen Stein in der Kirchhof, Mauer zu Stadtbergen,
und erhielt solchen 182t mit den übrigen für das Anti-
quarium in Augsburg.
57) Vergl. I. c. S.g.6undä7, und in Lankia S. 71
!X. 35. Auf der Kupfertafel ist die Pyramide nicht deut-
lich genug abgebildct, und das Fronton zur Seite man-
gelt. (Welser gab dieses Bild in der Nürnb. Ausgabe
k. 39ä mit der kurzen Bemerkung: „pro tooto soprilcliri
alicuju8 kuit.") Au Weisers Aeit war dieses Dach-
XXXIX cs Monument. (Kpfrt. L. 2t.)
Ein zweites, seit Weisers Zeiten ungemein
verwittertes, und oft nur noch aus dem Welser-
ftben Bilde zu erkennendes von Stadtbergen nach
Augsburg überbrachtes Monument, ist die öfter
al'gebildete berühmte Scene eines Ara» ken-Lagers
eines auf dem Lande w i e d e r q e n e sc n e n alten
Römers. Derselbe ruht mit erhobenem Oberleib
in der Toga auf einem Svpha-ähnlichcn Bette
(scimpodivn); vor ihm steht ein nicht hohes sfüsügcs
leeres Aufwart-Tischchen GiKUIa). Eine Die-
nerin in dem kurzen Haus-Kleide bringt eine dam-
pfende Schüssel; der Kranke bedeutet sie, das Ge-
rüchte auf das Tischchen zu stellen. Ku den Füßen
schmeichelt eln kleiner Hund dem Reconvaleszcntcn.
Eine zweite oben am Lotter-Bette stehende Dienerin
erwartet des Herrn weitere Befehle. Hinter dersel-
ben steht an der Wand ein hoher Credenz-
Tisch mit einer Marmor-Platte bedeckt (c^-Iiban-
rüus, vol skueus), auf demselben wird ein Krug
mit einem Henkel (»i-eeolus;, eine größere Vase
zu einem Abguß mit 2 Henkeln eci-ator , und eine
große Trink - Vase lampulla) wahrgenommen.
Ein sehr großer Wasser-Krug steht auf dem Bo-
den. Das Fuß-Gestell des Credcnz - Tisches ist ein
sich symbolisch auf die Wiedergencsnug beziehender
Greif. Auf der entgegengesetzten Seite steht ein
hohes steinernes rundes Wasser-Becken auf einem
figurirten Fuße. Zwei Taubengroße Vögel scheinen
aus diesem Becken trinken zu wollen. ^)
Art. „Stadtbergen" S. 88 das 3te Monument und die
Ute Kupfertafel daselbst. Die Figuren in der Rische auf
diesem lT 3" hohen, und 2' breiten Monument sind 6"
tief gearbeitet. In dem Antiquarium steht dieses Mo-
nument frei an der Wand des ersten Gewölbe-Bogens
auf der linken Seite.
55) Bergt. Lancia S. 70 lX. 31, und in Ornco-
maZar den Art. „Stadtbergen" S. 86 und 87 ix I
mit der Kupfertafel III. Dieses auf der östlichen Seite
in der Kirchhof-Mauer zu Stadtbergen cingemauert ge-
wesene und nach und nach verwitterte Monument ist 7^
lang, 2' 9;" hoch, und O 8" lief- Welser erklärte
diese Darstellung für ein Leichen-Mahl, (sopnlcsi-
ralis 8oonao speoios), und hielt die Vögel für Turtcl-
Tauben sich auf Gatten - Liebe beziehend, oder für un-
heilbringende Raben, wonach der kranke und trauernde
Gatte seiner verstorbenen Frau diese- Denkmal hätte er-
richten lassen. v. Pallhausen hat in seiner to-
pozrapliia romano-collica S. 265 die Erklärung rich-
tiger gege en, obgleich er die Stätte des Monuments
unrichtig nach Schmiehen versetzte, und das Bild selbst
Tala. III. sehr verschönerte. Itzt liegt dieses Monument
links unter dem letzten Gewölbe-Bogen im Antiquarium
zu Augsburg.
Xl-tes Monument. sKpfrt. L. Tiz. 22.)
Das dritte von Stadtbergen erhaltene plasti-
sche Monument ist ebenso verwittert, wie das vo-
rige. Dasselbe stellt auf der Vorder - Seite in oft
dunkel gewordenen Umrissen eine aus 3 gröbern Per-
sonen bestehende römische Familie dar, von welchen
die rechtsstehende die Tochter, oder die Schwester
des Mannes, ein Schoos-Hündchen unter dem Arme
tragend zu sevn scheint, die 2 andern Figuren aber
sind Vater und Mutter, vor denselben stehen 2 Kin-
der in dem Flügel - Kleide. Der in der Mitte ste-
hende Vater deutet auf die Xcerra, und hiedurch
auf eln Tvdten-Opfer, wahrscheinlich mit Beziehung
auf den vor ihm stehenden Knaben. Die Mutter
halt das vor ihr stehende größere Kind mit beiden
Armen fest. Auf den Seiten dieses Monuments
sind die Genien des Todes, und des Lebens abgc-
bildet; der Genius rechts trägt die Lebens-Fackel,
oben von einer starken rückwärts zum Vorschein kom-
menden Hand mitgehalten, während der Genius zur
linken Seite diese Fackel löscht. Ohne Anstand
beziehen sich diese Bilder wieder auf das verstorbene,
und das sich noch im Leben befundene Kind,
XTItes Monument. (Kpfrt. II. X. P)
Das Dachstück eines Scpulchral-Monuments. In
dem Fronton einer abgestumpften Pyramide ist auf
der Vorder-Seite ein junges Ehe-Paar abgebildct,
das Frauenzimmer in gescheidelren, und mit in Köpfe
geflochtenen, am Nacken wieder aufwärts gebogenen,
auf dem Kopfe aber mit einer Nadel befestigten
Haaren; leine merkwürdige Haar-Tracht der dama-
ligen Römer - Zeit,; neben derselben steht in der
ein junger Mann. Auf der Seite dieser stum-
pfen mit Ziegel-Figuren gezierten Pyramide befin-
det sich in einem zweiten Fronton isolirt ein älterer
Mann. Wahrscheinlich ist dieser der Verstorbene,
welchem zu Ehren das auf der Vorder-Seite ange-
brachte Ehe-Paar dieses Monument errichten ließ. ^)
56) Bergt, in Lancia die Beschreibung des Anti-
quariums zu Augsburg S. 70 lX. 3t, und in L-ara-
den Art. „Stadtbergen" S. 87 lX. 2 mit den
Bildern auf der Itltcn Kupfertafel. Dieses Monument
ist ij/hoch, 3' breit, und über I' tief. Der Konserva-
tor und Rektor Dr. Beischlag in Augsburg bemerkte
diesen Stein in der Kirchhof, Mauer zu Stadtbergen,
und erhielt solchen 182t mit den übrigen für das Anti-
quarium in Augsburg.
57) Vergl. I. c. S.g.6undä7, und in Lankia S. 71
!X. 35. Auf der Kupfertafel ist die Pyramide nicht deut-
lich genug abgebildct, und das Fronton zur Seite man-
gelt. (Welser gab dieses Bild in der Nürnb. Ausgabe
k. 39ä mit der kurzen Bemerkung: „pro tooto soprilcliri
alicuju8 kuit.") Au Weisers Aeit war dieses Dach-