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und alle Kräfte zum Rudern anstrengten. Sobald
das Schiff aber hindurch gedrungen war, blieben
die Felsen unbeweglich stehen! denn es war vom
Schicksal vorher bestimmt, daß, wenn erst Ein
Schiff hindurch gekommen wäre, nach der Zeit
aüe übrigen hindurch kommen sollten.
17. Orpheus, ein Sohn des Thracischen
Königs Oeagrus und der Muse Kalliope. In seiner
Jugend war er nach Egypten gereiset, und hatte
dort die heiligen Geheimnisse der Priester, nebst
vielen andern Wissenschaften erlernet, die er nach
der Zeit unter den Griechen einführte. Besonders
hatte er sich auf die Musik gelegt, und vom Apollo
eine Leyer von sieben Saiten erhalten, die er noch
mit zwey neuen Saiten vermehrte, und zu der er
seine Lieder sang. Er sang und spielte so rührend,
daß er die wildesten und fühllosesten Menschen be-
wegte: daher man sagte, er Habe die wilden Thie-
re bezähmt, Wälder und Felsen nach sich gezogen,
und reißende Ströme und Sturmwinde aufgehal-
ten. Auch wird er auf einer Leyer spielend, mitten
unter reißenden Lhieren, abgeschildert. Die Bild-
hauer stellen ihn mit feiner Leyer neben eineü
Felsen, über welchen ein Bach herabstürzt, dessen
Wasser mitten im Falle aufgehalten wird, und
bey welchem die Wurzeln eines Baumes zu se-
hen sind.
Orpheus vermählte sich mit der Eürydice, wel-
che von Einigen für eilte Dryade gehalten wird.
Diese starb ihm sehr früh an einem Schlangenbisse,
als sie sich vor den verliebten Umarmungen des
Aristaus mit der Flucht retten wollte. Orpheus,
der sie zärtlich liebte, stieg mit feiner göttlichen
und alle Kräfte zum Rudern anstrengten. Sobald
das Schiff aber hindurch gedrungen war, blieben
die Felsen unbeweglich stehen! denn es war vom
Schicksal vorher bestimmt, daß, wenn erst Ein
Schiff hindurch gekommen wäre, nach der Zeit
aüe übrigen hindurch kommen sollten.
17. Orpheus, ein Sohn des Thracischen
Königs Oeagrus und der Muse Kalliope. In seiner
Jugend war er nach Egypten gereiset, und hatte
dort die heiligen Geheimnisse der Priester, nebst
vielen andern Wissenschaften erlernet, die er nach
der Zeit unter den Griechen einführte. Besonders
hatte er sich auf die Musik gelegt, und vom Apollo
eine Leyer von sieben Saiten erhalten, die er noch
mit zwey neuen Saiten vermehrte, und zu der er
seine Lieder sang. Er sang und spielte so rührend,
daß er die wildesten und fühllosesten Menschen be-
wegte: daher man sagte, er Habe die wilden Thie-
re bezähmt, Wälder und Felsen nach sich gezogen,
und reißende Ströme und Sturmwinde aufgehal-
ten. Auch wird er auf einer Leyer spielend, mitten
unter reißenden Lhieren, abgeschildert. Die Bild-
hauer stellen ihn mit feiner Leyer neben eineü
Felsen, über welchen ein Bach herabstürzt, dessen
Wasser mitten im Falle aufgehalten wird, und
bey welchem die Wurzeln eines Baumes zu se-
hen sind.
Orpheus vermählte sich mit der Eürydice, wel-
che von Einigen für eilte Dryade gehalten wird.
Diese starb ihm sehr früh an einem Schlangenbisse,
als sie sich vor den verliebten Umarmungen des
Aristaus mit der Flucht retten wollte. Orpheus,
der sie zärtlich liebte, stieg mit feiner göttlichen