4o_ KrkaWexReak-Zeimnq. Num 5. »784.
In der gegenwärtigen Lieblingsmarerie der allgemeinen Neu-
gierte, nämlrch des Luftkugelwesens, übergeben wir heute
unfern Lesern die Abbildung des am isten Dee. mit den Herren
Charles und Rodert aus dem Garten der Thuillerien zu Paris in die
Höhe gestiegenen Luftbalts Er war von rothem und gelbem gum-
mirtem Taffr zusammen gesetzt; die bey roFuß unter ihm Hangende
Gondel war blau mit goldenen Zierrathen bemahlt. Die Kugel
wurde auf einer grosen Laoungsmaschine mit der durch Aufguß ge-
schwächten Salzsäure auf Eisen- oder Zinkfeile sich entwickelnden
brrnnbarenLuft geladen,weiches imGrosen sehr betrachrlicheKoften
verursacht, und dadurch wohl mehrere Anwendbarkeit dieser Me-
thode zum gemeinen Gebrauch verhindern wird. Die aus der Ku-
gel in dre Gondel herabreichende Rohre verhütete das Platzen der
Kugel, welches bey der brennbaren Luft, wenn sie sich allzusehr aus-
dehnt, zu befürchten war, die aber bey dieser Anordnung, da ihr der
Ausgang durch die Röhre offen stand, ihr Gefängniß nicht durchzu-
brechen brauchte. Diese Rohre wurde von den Luftfahrenden in
der Hand gehalten, und nach Bedürfen durch einen Druck verschlos-
sen oder gt öffnet, durch welche beliebige Veränderungen die Rei-
senden mir abwechselnder Ausdehnung oder Zusammenziehung ih-
rer Luftladung steigen oder sinken konnten. Die Maschine stieg
über 1500 Klaftern in die Höhe, und machte in 2 Stunden unter
manchen Wendungen eine Reise von 9 Stunden Die Mont-
golsiecscheMaschine, welche vorher am 2 rsten Nov von demSchloß-
platz ;u la Muette in Gegenwart des Königs ihreProbe machte, war
von gumwirter blaugemahlrer und mit goldenenZierrathen versehe-
ner Leinwand, und harte einen mehr langrunden Körper, der 46
Schuhe im Durchschnitt und 70 in der Höhe hielt. An rhrem Fuß
war eine G 'llerie gleich mit befestigt, auf welcher die Herren d'A-
rande und Pttarre sich an Bord gegeben hatten In derselben un-
terhielten sie auf einer in der Mitte unter der untern Oeffnung der
Mafchme Hangenden eisernen Pfanne ein Helles kleines Flammen-
feuer odne R mck von dmremStroh und etwas klein gehackter Wol-
le. Die hiedurch entwickelte Lustart spannte den ungeheuren Bal-
len aus, und trieb ihn in die Luft, und Steigen und Sinken in der-
selben hieng also von dem mehreren oder minderen Nachschüren der
Reisenden ad. Diese stiegen bey ;sOo Schuhe in die Hohe, und
machten ebenfalls unter vielen Beugungen in 25 Minuten 2 Stun-
den Wegs. Die Montqolfiersche Luft ist freilich also sehr wohlfeil,
allein sie trägt auch, da sie nur ein halbmal leichter als die Atmos-
pharenluft ist, weniger, als die obbeschriebene brennbare, welche
nach Proportion 5, 8, auch bey r r mahl leichter als die äusere Luft
ist. Nach dieser kurzen Uiberficht werden diejenige unsrer Leser,
welchen das j -tzige Luftfahrwesen noch etwas dunkel war, die künf-
tige Erfahrungen besser verstehen können.
Auf den i9ten Jenner invititt Toussaint zu seinem rweoren Mass
kerrball beklaut.
In der gegenwärtigen Lieblingsmarerie der allgemeinen Neu-
gierte, nämlrch des Luftkugelwesens, übergeben wir heute
unfern Lesern die Abbildung des am isten Dee. mit den Herren
Charles und Rodert aus dem Garten der Thuillerien zu Paris in die
Höhe gestiegenen Luftbalts Er war von rothem und gelbem gum-
mirtem Taffr zusammen gesetzt; die bey roFuß unter ihm Hangende
Gondel war blau mit goldenen Zierrathen bemahlt. Die Kugel
wurde auf einer grosen Laoungsmaschine mit der durch Aufguß ge-
schwächten Salzsäure auf Eisen- oder Zinkfeile sich entwickelnden
brrnnbarenLuft geladen,weiches imGrosen sehr betrachrlicheKoften
verursacht, und dadurch wohl mehrere Anwendbarkeit dieser Me-
thode zum gemeinen Gebrauch verhindern wird. Die aus der Ku-
gel in dre Gondel herabreichende Rohre verhütete das Platzen der
Kugel, welches bey der brennbaren Luft, wenn sie sich allzusehr aus-
dehnt, zu befürchten war, die aber bey dieser Anordnung, da ihr der
Ausgang durch die Röhre offen stand, ihr Gefängniß nicht durchzu-
brechen brauchte. Diese Rohre wurde von den Luftfahrenden in
der Hand gehalten, und nach Bedürfen durch einen Druck verschlos-
sen oder gt öffnet, durch welche beliebige Veränderungen die Rei-
senden mir abwechselnder Ausdehnung oder Zusammenziehung ih-
rer Luftladung steigen oder sinken konnten. Die Maschine stieg
über 1500 Klaftern in die Höhe, und machte in 2 Stunden unter
manchen Wendungen eine Reise von 9 Stunden Die Mont-
golsiecscheMaschine, welche vorher am 2 rsten Nov von demSchloß-
platz ;u la Muette in Gegenwart des Königs ihreProbe machte, war
von gumwirter blaugemahlrer und mit goldenenZierrathen versehe-
ner Leinwand, und harte einen mehr langrunden Körper, der 46
Schuhe im Durchschnitt und 70 in der Höhe hielt. An rhrem Fuß
war eine G 'llerie gleich mit befestigt, auf welcher die Herren d'A-
rande und Pttarre sich an Bord gegeben hatten In derselben un-
terhielten sie auf einer in der Mitte unter der untern Oeffnung der
Mafchme Hangenden eisernen Pfanne ein Helles kleines Flammen-
feuer odne R mck von dmremStroh und etwas klein gehackter Wol-
le. Die hiedurch entwickelte Lustart spannte den ungeheuren Bal-
len aus, und trieb ihn in die Luft, und Steigen und Sinken in der-
selben hieng also von dem mehreren oder minderen Nachschüren der
Reisenden ad. Diese stiegen bey ;sOo Schuhe in die Hohe, und
machten ebenfalls unter vielen Beugungen in 25 Minuten 2 Stun-
den Wegs. Die Montqolfiersche Luft ist freilich also sehr wohlfeil,
allein sie trägt auch, da sie nur ein halbmal leichter als die Atmos-
pharenluft ist, weniger, als die obbeschriebene brennbare, welche
nach Proportion 5, 8, auch bey r r mahl leichter als die äusere Luft
ist. Nach dieser kurzen Uiberficht werden diejenige unsrer Leser,
welchen das j -tzige Luftfahrwesen noch etwas dunkel war, die künf-
tige Erfahrungen besser verstehen können.
Auf den i9ten Jenner invititt Toussaint zu seinem rweoren Mass
kerrball beklaut.