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Num. i g. 1790.

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Und NUN erstarret auch die Hand,
Die mir den Kranz der Liebe wand.
Derwaißt liegt ihre Frucht nun da,
Die ach! Dein holdes Aug nicht sah-
Zu schwer, 0 Gott! wälzt sich der Schmerz
Auf mein noch jugendliches Herz.
Hinübergeschlummert ist also der Fürst, Germania, der
deinen Thron, den ersten unter den Thronen der Erdegötter, '
schmückte, der in der Mitte deiner Fürsten glänzte, und mit
Ihnen für deine Sicherheit und Wohlfahrt wachte; der
Fürst, der seiner Völker Wohl jede Freude des Lebens auf-
opferte, und dessen rastlose Thatigkeit auch selbst derUndank
nicht zu ermüden vermochte; der Fürst, der, obgleich dee
Erste unter den Menschen, ein Feind des blendenden Fürsten-
Prunkes, als Vater unter seinen Kindern wandelte, und den
stillen, fleissigen Bewohner der Hütte, eben so schazte, als den
Bewohner der Palläste; der Fürst, dessen Namen ich unter
dcn Wohlthätern der Menschheit so oft dem Ewigen nannte,
das Urbild ohne Nachbild, wie Ihn einst ein Schriftsteller^
schilderte, derGröste in der Reihe von Deutschlands Kaisern,
Jo seph der Zweite! Hinübergeschlummert ist Er/
den seine unsterbliche Mutter und ihre treuen Völker in den
Stunden des Dranges für die Welt erseufzten» Wie feier-
lich hörte ich den Jubelgesang zum Throne der GotthÄ er-
schallen, als Maria Theresia gerade in der Feit ihres Jam-
mers, da eine halbe Welt sich gerüstet hatte, ihr väterliches
Erbtheil zu zertrümmern, ihren Joseph (den izten März
gebahr. Oesterreichs Heil beruhte auf einem Prinzen,
daher feierte die weite Oesterreichische Monarchie den Tag sei§
ner Geburt, als das Fest ihrer neuen Gründung. Es war
ein Götteranblick , als die bedrängte Maria Theresia mit
ihrem Erstgebobrnen nach Presburg in Die Arme ihrer ge-
treuen, biedern Ungarn eilte, mitten unter die versammelten
Stände des Reichs (den uten Sept. 1741) trat, und sie
mit ihrem Joseph auf dem Arme anredete; „ Ich bin von
meinen Freunden verlassen, werde von meinen Feinden ver-
folgt, und bin von meinen nächsten Blutsverwandten anges
griffen. Weine einzige Zuflucht ist eure Treue, euer Much
 
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