Iß8 Die deutsche Malerei des 14. und 15. Jahrhunderts.
Atelier ausgeführt, aber selbst von den Malereien nur ein Teil,
die »Verkündigung«, »Geburt Christi«, die »drei Könige« und
die »hl. Sippe«, welche die Innenseite der Flügel schmückten,
samt den Predellenbildern vom Meister selbst gemalt. In noch
weitergehender Weise bethätigte sich Gehilfenhand in dem Altar-
werk, welches er 1487 im Auftrag von Sebald Peringsdörffer für
den Hochaltar der Augustiner zu Nürnberg ausführte und von
welchem, während der geschnitzte Mittelschrein verloren ist, die
Flügel ins Germanische Museum zu Nürnberg gelangten. Nur
erscheint hier wenigstens der grössere Teil der Vitus-, Bernhard-,
Christophorus- und Lukaslegende als das Werk eines sehr tüch-
tigen Gehilfen, als welcher der Maler des mit R. F. 1487 bezeich-
neten Bildes in S. Lorenz »Valerian sucht den Knaben Vitus zum
Götzendienst zu bewegen«, zu erkennen ist, während die stattlichen
überlebensgrossen Figuren der vier Flügelkehrseiten die »hh. Georg
und Sebald«, »Johannes Baptista und Nikolaus«, »Rosalia und Mar-
garetha«, »Katharina und Barbara« darstellend, von Wolgemut
wenigstens sein könnten. Sind sie jedoch, wie behauptet wurde,
von Wolgemuts Stiefsohn und Geschäftsteilhaber Wilhelm Pleyden-
wurff, so wäre auch dieser dem Wolgemut künstlerisch überlegen
anzunehmen.
Obwohl nicht urkundlich beglaubigt, müssen doch auch der
grosse Altar der Stadtkirche zu Crailsheim mit »Passions- und
Täuferszenen« auf den Flügeln, der Hallersche Altar zum hl. Kreuz
in Nürnberg mit Flügeldarstellungen aus dem »Marienleben und
der Kindheit Jesu« und der jetzt zerstückte Altar der Pfarrkirche
zu Hersbruck mit »Marienszenen« als Wolgemutsche Unterneh-
mungen betrachtet werden, bei welchen der Anteil des Meisters
und der Gehilfen nicht mehr sicher auszuscheiden ist. In vorge-
rückteren Jahren erscheint Wolgemut mehr und mehr als der
blosse Unternehmer und Leiter der Aufträge. So namentlich in
dem urkundlich 1507 bei ihm bestellten Hochaltarwerk der Pfarr-
kirche Von Schwabach, bei welchem er sich auch keineswegs zu
eigenhändiger Arbeit sondern nur dazu verpflichtete, nichts »unge-
staltes« daran zu gedulden, wie er sich auch thatsächlich darauf
beschränkte, die Predella selbst zu malen. Es geschah dies in
der Zeit, in welcher sein grosser Schüler Dürer seine phänomenale
Thätigkeit ohne materielle Erfolge bereits eröffnet hatte.
Ohne bei den zahlreichen anderen Werken seiner Werkstatt
oder vielleicht auch der übrigen Nürnberger Künstler der letzten
Jahrzehnte des 15. Jahrhunderts länger zu verweilen, können wir
auch der gemeinsamen Thätigkeit Wolgemuts und Willi. Pleyden-
Atelier ausgeführt, aber selbst von den Malereien nur ein Teil,
die »Verkündigung«, »Geburt Christi«, die »drei Könige« und
die »hl. Sippe«, welche die Innenseite der Flügel schmückten,
samt den Predellenbildern vom Meister selbst gemalt. In noch
weitergehender Weise bethätigte sich Gehilfenhand in dem Altar-
werk, welches er 1487 im Auftrag von Sebald Peringsdörffer für
den Hochaltar der Augustiner zu Nürnberg ausführte und von
welchem, während der geschnitzte Mittelschrein verloren ist, die
Flügel ins Germanische Museum zu Nürnberg gelangten. Nur
erscheint hier wenigstens der grössere Teil der Vitus-, Bernhard-,
Christophorus- und Lukaslegende als das Werk eines sehr tüch-
tigen Gehilfen, als welcher der Maler des mit R. F. 1487 bezeich-
neten Bildes in S. Lorenz »Valerian sucht den Knaben Vitus zum
Götzendienst zu bewegen«, zu erkennen ist, während die stattlichen
überlebensgrossen Figuren der vier Flügelkehrseiten die »hh. Georg
und Sebald«, »Johannes Baptista und Nikolaus«, »Rosalia und Mar-
garetha«, »Katharina und Barbara« darstellend, von Wolgemut
wenigstens sein könnten. Sind sie jedoch, wie behauptet wurde,
von Wolgemuts Stiefsohn und Geschäftsteilhaber Wilhelm Pleyden-
wurff, so wäre auch dieser dem Wolgemut künstlerisch überlegen
anzunehmen.
Obwohl nicht urkundlich beglaubigt, müssen doch auch der
grosse Altar der Stadtkirche zu Crailsheim mit »Passions- und
Täuferszenen« auf den Flügeln, der Hallersche Altar zum hl. Kreuz
in Nürnberg mit Flügeldarstellungen aus dem »Marienleben und
der Kindheit Jesu« und der jetzt zerstückte Altar der Pfarrkirche
zu Hersbruck mit »Marienszenen« als Wolgemutsche Unterneh-
mungen betrachtet werden, bei welchen der Anteil des Meisters
und der Gehilfen nicht mehr sicher auszuscheiden ist. In vorge-
rückteren Jahren erscheint Wolgemut mehr und mehr als der
blosse Unternehmer und Leiter der Aufträge. So namentlich in
dem urkundlich 1507 bei ihm bestellten Hochaltarwerk der Pfarr-
kirche Von Schwabach, bei welchem er sich auch keineswegs zu
eigenhändiger Arbeit sondern nur dazu verpflichtete, nichts »unge-
staltes« daran zu gedulden, wie er sich auch thatsächlich darauf
beschränkte, die Predella selbst zu malen. Es geschah dies in
der Zeit, in welcher sein grosser Schüler Dürer seine phänomenale
Thätigkeit ohne materielle Erfolge bereits eröffnet hatte.
Ohne bei den zahlreichen anderen Werken seiner Werkstatt
oder vielleicht auch der übrigen Nürnberger Künstler der letzten
Jahrzehnte des 15. Jahrhunderts länger zu verweilen, können wir
auch der gemeinsamen Thätigkeit Wolgemuts und Willi. Pleyden-