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Die übrigen deutschen Staaten. I 4 I
ländischen Einflüssen gepaart oder wechselnd. Schlesien, das zu
Breslau schon zu Ende des 14. Jahrhunderts wahrscheinlich in
Abhängigkeit von Prag eine Malerinnung aber wenig Kunst zeigt,
haben wir bereits als Absatzgebiet Nürnbergs wenigstens in einem
Falle gefunden. Ein ähnliches Verhältnis trafen wir in Sachsen
(Zwickau), während die Ortskunst selbst, wie an dem von dem
Leipziger Heinrich Beyer ausgeführten Altar der Kirche zu
Spören (Gebiet von Bitterfeld) sehr mittelmässig erscheint. Der
Domaltar in Meissen zeigt fränkische Art mit niederländischer
verbunden. Von entschiedener Anspruchslosigkeit ist die Kunst in
Brandenburg und Preussen, während die Seestädte neben nieder-
ländischem Import auch dem Einflüsse vom Niederrhein und
Niederland Eingang gewähren. Dass dadurch kein eigentliches
Leben erzeugt wurde, beweisen die sehr mässigen Arbeiten der
Hamburger Lokal-Künstler vom Ende des 15. Jahrhunderts, wie
eines H. Funhof, Absolon Stumme und H. Borneman.
L’nd je mehr man sich der Schwelle des neuen Zeitalters nähert,
desto unerfreulicher wird die ausgelebte Tradition, die Nachahm-
ungssucht und die handwerkliche Genügsamkeit.
 
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