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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 6.1885

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Nr. 1-2
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Krall, Jakob: Der Kalender des Papyrus Ebers
DOI Artikel:
Krall, Jakob: Neue koptische und griechische Papyrus
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https://doi.org/10.11588/diglit.12264#0069
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Neue kopïische und geiechische Papyrus.

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Konig Amasis c. 1600.
SMustag 9. Epiphi 1550—47 IX. Jahr des Konigs Sercheres-Amenothes I.
Siriustag 28. Epiphi 1474—71 Konig Thutmes III. (c. 1500).

Siriustag 1. Tliot 1322—19 Konig Seti 1. Menephtah.

Konig Ravises II. (c. 1300).

Vergleieht man die also gewonnenen Ansâtze mit den auf Grund der Angaben der
Tomoi gemachten Aufstellungen, so zeigt es sieh, dass die letzteren etwa um ein Jahrhundert
zu hoch gegriffen sind, ein Fehier, der bei der argen Verwiistung, der die Tomoi eben beim
Ende der achtzehnten und am Anfange der neunzehnten Dynastie ausgesetzt waren, nicbt
gerade als selir bedeutend erscheinen muss. Amasis I. Regierungsantritt wird man fortaït
kaum vor 1600 ansetzen konnen, wahrend man auf Grund der classischen Autoren (wir
haben hier vor allem die bekannte Tacitus-Stelle im Auge, in der drei Phonixerscheinungen
erwahnt werden, vgl. unseren Aufsatz « Zum zweiten Buch Herodots» in den Wiener Studien
fur classische Philologie, 1882, S. 33 ff.) sich eher fur 1700 entscheiden musste. Den posi-
tiven Angaben der Monumente wird man leicht den Ballast pseudo-manethonischer Ansiitze
opfern.

Wien, 23. November 1884.

NEUE KOPTISCHE TOvTD GRIECHISCHE PAPYRUS,

von

J. Krall.

Ende Juli dièses Jahres hatte ich Gelegenheit, eine Reihe von Papyrus einzusehen,
welche Prof. Karabacek von Berlin aus zum Abwickeln erhalten hatte — es waren dcren neun,
vier griechische und ftinf koptische. Nicht gering war die Ueberraschung, als eine niihere
Priifung der Papyrus mir ergab, dass wir es hier mit ueuen Vertretern von uns bereits wohl-
bekannten Papyrusfamilien zu thun haben. Vier von den Berliner Papyrus gehorten einst
dem Familienarchive des Purpurhandlers Pachymios1 in This, vier andere dem Chartulare
des Klosters Apa Jeremias- in Memphis an. Derartige Ueberraschungen sind freilich in der
Geschichte der Papyrus-Erforschung keine seltene Erseheinung, ich erinnere daran, wie die
wohlbekannten demotisch-griechischen Acten thebanischer Choachyten oder Zwillingsschwestern
des Serapeum bei Memphis in verschiedene Museen Europas verstreut wurden und es erst
nach Entzifferung der Urkunden gelang, die disiecta membra zusamnienzubringen. Noch in

1) Fur die Pachymios-Papyrus, vgl. Adolf Schmidt, Die griechUchen Papyrus-Urkunden der k. BibUothek
zu Berlin, 18-12 und Notices et textes des Papyrus grecs du Musée du Louvre et de la Bibliothèque impériale,
S. 238 ff.

2) Vgl. Revilloct in Mémoires du Congrès des orientalistes, ie session, Paris, 1873, ii, S. 471 ff., iii,
S. û") ff. und Papyrus coptes (Actes et contrats des musées égyptiens de Boulaq et du Louvre).
 
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