Münster zu Konstanz
18. Übersichtsplan der fotografischen Auf-
nahmestellen des Mauerwerks im Ostbau
über der unteren Sakristei. Zu Abb. 19 bis 25
Für die Datierung dieser Erweiterung der Krypta besteht nur eine Schwierigkeit bei
der südwestlichen Säule mit dem reichen Kapitell, über dessen Zeitsetzung die Meinun-
gen völlig voneinander abweichen, wobei anscheinend die meisten es im Gegensatz
zu Reisser ins 12. Jh. setzen, während nur Kautzsch es um 1000 datiert. Doch sei die
Frage erst weiter unten bei der Beschreibung des Münsters eingehend erörtert.
Neubau
durch B. Lambert
Der Neubau durch B. Lambert (?). Bei der eigentlichen Oberkirche ist es kaum
möglich, mit Sicherheit die einzelnen Bauabschnitte zeitlich zu begrenzen und vor allem
festzustellen, wie weit zumal der Ostbau in der heutigen Form mit dem Umbau des
B. Lambert zusammenhängt. Anscheinend ist der Chorbau großenteils auf ihn zurück-
zuführen. Wenn man ein Gesims, das auf der Nordseite des Chores unter dem Verputz
teilweise hervortritt, und das unterhalb und oberhalb desselben verschiedenes Mauer-
werk zeigt, als Anhalt nehmen kann, gäbe es vielleicht die ursprüngliche Höhe des
Chores wieder (Abb. 34). Es liegt sehr viel tiefer als die großen Widder der Chormauer
und ebenfalls unterhalb des Ansatzes der ursprünglich höheren Ostmauer der Sakristei,
der in den Bindersteinen erkennbar ist. Danach war auch dieser nördlich an den Chor
angefügte Bau ursprünglich beträchtlich niedriger. Die Art der Verbindung der Widder
auf den Lisenen mit den oberen Quadern, über die sie teilweise vortreten (Abb. 67),
legt die Vermutung nahe, daß sie nicht von vornherein für diesen oberen Abschluß
erstellt sind, sondern die Lisenen in ihrer früheren geringeren Höhe bekrönten.
Mit den untersten Schichten der Stirnmauer des Chores setzt über der Sockelschräge
ein von der Kryptamauer in Material und Technik verschiedenes Mauerwerk ein, das
zwar selber wieder ab der dritten Lage mit größeren Quadern wechselt, aber auf Grund
der Verbindung mit den Lisenen einheitlich scheint (Abb. 33). Wie hoch aber dieses
Mauerwerk hinaufgeht, ist bei dem starken Verputz vorläufig nicht festzustellen. Vor
allem würde interessieren, ob es in gleicher Höhe mit dem Ansatz der Erhöhung der
Lisenen wechselt, wie man vermuten möchte, und ob etwa von hier an die Chormauer
neu aufgeführt wurde. Denn 1922 wurde bei der Restaurierung der Kirche in fast
30
18. Übersichtsplan der fotografischen Auf-
nahmestellen des Mauerwerks im Ostbau
über der unteren Sakristei. Zu Abb. 19 bis 25
Für die Datierung dieser Erweiterung der Krypta besteht nur eine Schwierigkeit bei
der südwestlichen Säule mit dem reichen Kapitell, über dessen Zeitsetzung die Meinun-
gen völlig voneinander abweichen, wobei anscheinend die meisten es im Gegensatz
zu Reisser ins 12. Jh. setzen, während nur Kautzsch es um 1000 datiert. Doch sei die
Frage erst weiter unten bei der Beschreibung des Münsters eingehend erörtert.
Neubau
durch B. Lambert
Der Neubau durch B. Lambert (?). Bei der eigentlichen Oberkirche ist es kaum
möglich, mit Sicherheit die einzelnen Bauabschnitte zeitlich zu begrenzen und vor allem
festzustellen, wie weit zumal der Ostbau in der heutigen Form mit dem Umbau des
B. Lambert zusammenhängt. Anscheinend ist der Chorbau großenteils auf ihn zurück-
zuführen. Wenn man ein Gesims, das auf der Nordseite des Chores unter dem Verputz
teilweise hervortritt, und das unterhalb und oberhalb desselben verschiedenes Mauer-
werk zeigt, als Anhalt nehmen kann, gäbe es vielleicht die ursprüngliche Höhe des
Chores wieder (Abb. 34). Es liegt sehr viel tiefer als die großen Widder der Chormauer
und ebenfalls unterhalb des Ansatzes der ursprünglich höheren Ostmauer der Sakristei,
der in den Bindersteinen erkennbar ist. Danach war auch dieser nördlich an den Chor
angefügte Bau ursprünglich beträchtlich niedriger. Die Art der Verbindung der Widder
auf den Lisenen mit den oberen Quadern, über die sie teilweise vortreten (Abb. 67),
legt die Vermutung nahe, daß sie nicht von vornherein für diesen oberen Abschluß
erstellt sind, sondern die Lisenen in ihrer früheren geringeren Höhe bekrönten.
Mit den untersten Schichten der Stirnmauer des Chores setzt über der Sockelschräge
ein von der Kryptamauer in Material und Technik verschiedenes Mauerwerk ein, das
zwar selber wieder ab der dritten Lage mit größeren Quadern wechselt, aber auf Grund
der Verbindung mit den Lisenen einheitlich scheint (Abb. 33). Wie hoch aber dieses
Mauerwerk hinaufgeht, ist bei dem starken Verputz vorläufig nicht festzustellen. Vor
allem würde interessieren, ob es in gleicher Höhe mit dem Ansatz der Erhöhung der
Lisenen wechselt, wie man vermuten möchte, und ob etwa von hier an die Chormauer
neu aufgeführt wurde. Denn 1922 wurde bei der Restaurierung der Kirche in fast
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