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Repertorium für Kunstwissenschaft — 9.1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.66023#0566
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502

Notizen.

konnte jene nicht vor 1531 oder 1532 aufgenommen sein. Andererseits zeigt
das Papier der vier Stiche des Meisters vom Jahre 1534 schon französische
Wasserzeichen, so dass dieser 1533 oder 1534 nach Frankreich zurückgekehrt
sein muss. Hiernach wird man auch das Geburtsdatum Du Gerceau’s, wofür
bisher das Jahr 1515 galt, höchst wahrscheinlich um mehrere Jahre zurück-
rücken müssen, und dafür kaum einen späteren Termin als das Jahr 1510
annehmen dürfen. — Ein genaueres Eingehen auf diese wie andere damit
zusammenhängende Fragen behält sich H. v. Geymüller für eine grössere
Publication vor, die er über den genannten Architekten vorbereitet.
C. v. F.
[»Epitaphium Mathei Florentini.«] Auf S. 121 dieses Bandes wurde
ein Epitaphium aus der Schädel’schen Handschrift (München, Hofbibliothek
Nr. 716) veröffentlicht, mit der Frage, wer dieser Maler Fra Matteo wohl ge-
wesen sein könne. Schüchtern wurde bemerkt: Hat der Humanist sich hier
eine Namensverwechslung mit Fra Bartolommeo zu Schulden kommen lassen ?
Nun hat Schmarsow in seiner Melozzo-Monographie (S. 345) diese Bemerkung
mit Recht »überraschend« gefunden, da der Frager ganz übersehen hatte,
dass Hartmann Schädel drei Jahre vor Fra Bartolommeo starb. Schmarsow
bezieht das Epitaphium auf Fra Giovanni da Fiesoie, weil die vier ersten Zeilen
auf den Grabstein des Fra Giovanni gesetzt wurden. Gewiss ist die Annahme
Schmarsow’s sehr wahrscheinlich; zweifellos sicher aber nicht, wenn man an
das weite Gewissen der Humanisten oder Poeten denkt. Doch auch darüber
hinweggesehen, bleibt es immerhin räthselhaft, wie der populäre Name Fra
Giovanni zum — Fra Matteo wurde.
 
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