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Repertorium für Kunstwissenschaft — 9.1886

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Bibliographische Notizen
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https://doi.org/10.11588/diglit.66023#0571
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Bibliographische Notizen.

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vor der Ankunft Carls VIIL, im November 1493, und nehmen nach dessen
Abzug, seit 22. Januar 1495, während der folgenden drei Jahre grössere Aus-
dehnung an. Ob sich eine Anweisung auf Auszahlung von 500 Dukaten, vom
6. Mai 1495, für »Magister Antonius Florentinus« auf Antonio da San gallo d. ä.
bezieht (der ja in der Zeit zwischen 1492—1495 die — jetzt innere — Ring-
mauer und die Bastionen der Engelsburg ausführte (Vas. IV, S. 279), ist zweifel-
haft. Sonst kommt in den vorhandenen Rechnungsbelegen kein Name vor,
der sich auf ihn deuten liesse. Dagegen findet sich unterm 30. Mai 1504,
also schon unter Julius’ II. Regierung, eine Anweisung auf 25 Dukaten an
Giuliano da Sangallo, als Restzahlung einer grösseren Summe, für Arbeiten
am Castello St. Angelo. Im Allgemeinen-erstrecken sich — soweit die in den
vorhandenen Documenten angeführten Summen einen Schluss gestatten — die
während der Zeit Julius’ II. und Leo’s X. an dem genannten Denkmal vor-
genommenen Arbeiten nur auf unbedeutende Herstellungen. Im Jahre 1514
leitet Antonio da Sangallo d. j. einige Restaurationsarbeiten, über deren Be-
schaffenheit das betreffende Bruchstück des Rechnungsbeleges jedoch keine
nähere Aufklärung enthält. Erst unter Clemens VII. und Paul III. werden die
Arbeiten neuerdings eifriger aufgenommen. Da begegnen wir in den Rech-
nungen vom Jahr 1527 auch wiederholt Antonio da Sangallo d. j., ohne dass
jedoch die durch ihn ausgeführten Arbeiten genauer präzisirt wären. Zwei
Jahre später kommt ein Magister Pierinus (Perino) Florentinus als Architector
Castri Sancti Angeli vor. — In seinem zweiten Beitrag veröffentlicht Müntz,
als erstes der auf die Stadtmauer und die Thore Roms bezüglichen Documente
die ins Detail gehende Beschreibung einer Tour um die Mauern der Stadt aus
dem auf dem britischen Museum befindlichen handschriftlichen Reiseberichte
eines französischen Archäologen aus den Jahren 1574 — 1578 (Fonds Lands-
downe Nr. 720), worauf zuerst Dr. J. P. Richter im III. Bande des Reperto-
riums S. 288—298 die Aufmerksamkeit gelenkt hat. Der Bericht des anonymen
Verfassers zeigt seltene Genauigkeit: seine Angaben ergänzen und berichtigen
auf Schritt und Tritt diejenigen der zeitgenössischen und früheren Autoren,
deren Werke er, wie aus Gitaten daraus erhellt, kennt, ohne im Uebrigen
ihren Daten mehr Vertrauen zu schenken, als seinen eigenen Beobachtungen.
C. v. F.
 
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