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Die Republik — 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.44147#0915

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Einladung zum Abonnement

Erscheint Montags ausge-
nommen täglich. In Heidel-
berg vierteljährig 45 kr.
Durch die Post bezogen im
ganzen Großh. Baden l ff.
IN kr. Bei Inseraten kostet
die dreispalt. Petitzeile 2kr.
Die Republik.
Bestellung wird gemacht in
Heidelberg in der Buch-
druckerei von Renner n.
Wolff und bei Kaufmann
Berner; auswärts bei
allen Postämtern. Briefe
werden frankirt erbeten.
ld- 22«.
Donnerstag, 28. Dezember.
1848.
Der Festtage wegen konnte gestern unser Blatt nicht erscheinen.

Mit dem ersten Januar beginnt ein neues Quartal auf unser Blatt. Dasselbe wird in der bisherigen
Weise auch im nächsten Jahre forterscheinen. Hat es bei seinem dreimerteljährigen Alter auch schon viele bittere
Pillen des Lebens schlucken müssen, und von Seiten des Polizeistaats manchen unsanften Rippenstoß erhalten, so ist
ihm ver Muth dennoch nicht genommen, noch ferner mit dem Strom der Revolution zu schwimmen, und sie so zu
beleuchten, wie die Wahrheit und das Interesse der Partei es erheischt, die auf die Verwirklichung der freiesten
und wohlfeilsten Staatsfonn, der Republik, hinarbeitet. Sind auch noch wenige unserer Wünsche erfüllt,
wer weiß, was das Jahr 1849 in seinem Schooße trägt. Aber sollte das auch eine Mißgeburt, ein »Kaifer-
thum auf der breitesten demokratischen Basis" sein, und wir von Schauder und Schrecken ergriffen, zurückprallen,
oder wir in unserer Fahrt durch andere widrige Winde aufgehalten werden, es wird uns dies nicht entmuthigen,
von Neuem den Weg des Fortschritts aufzusuchen.
Bestellungen können gemacht werden auswärts bei allen Postämtern, in Heidelberg in der Buchdruckerei
von Renner und Wolff.
Die Redaktion.

Bereinigte Staaten von D ^«tschlanid.
* Heidelberg, 25. Dez. Von eü cm unserer Abonnen-
ten in Weinheim wurde uns die Anzeige, daß das Blatt No.
223 dort nicht ausgcgebcu wo: den sei. Diese Nummer be-
spricht gerade den Schirmvogt Hetterich, dcx in Weinheim der-
malen seine Residenz hat; wo licgchda wohl die Ursache die-
ser Beschränkung des Rechts unserer Abonnenten?
Freiburg, 22. Dez. Der hiesige Gcmeinbcrath hat
in einer Eingabe an das Ministerium um die Entfernung
des HofrathS Dr. Buß von der Univerßtät gebeten,
indem er, der Jesuitcnfreund, der Frequenz der Universität be-
deutend schade.
-b- Fankfurt, 20. Dez. Dem »großen, edlen" Gagern
geht es an den Kragen, er fällt. Nachdem er Schmerlings
Stelle im Rcichsministcrinm eingenommen und in einer Ver-
letzten Sitzungen sei» Programm der Nationalversammlung
vorgelegt, wählte diese zur Begutachtung dieses Programmes
einen Ausschuß, der zum Schrecken des Nevolutionsbczwingers,
zum Schrecken Gagerns, aus 10 Mitgliedern der Linken und
nur aus 5 der Rechten besteht. Der Ausschuß Weht aus
folgenden Abgeordneten: von Linde, Barth aus Kaufbaiern,
Rheinwald, Paur von Augsburg, von Sommaruga, Christ,
mann, Rüder, Reuter, Gisst«, Hildebrand, Kirchgeß-rcr, von
Bitte!, Makowitzka, Venedcy, Mar Simon von Breslau. So
wird auch, er seine Rolle in der deutschen Revolution bald
ausgespielt haben.
Frnrikfurt Das Budget der Neichsverfammlung und
der provisorischen Ccntralgewalt für die Periode vsm 1. Sep-
tember bis zum 31. Dezember 1848 beläuft sich aus
10,483,76« fi SS kr.

Davon sind vorgesehen:
1) für das Kabinet und die Wohnung
des Rcichsverwescrs. 23,680
2) für die Nationalversammlung und den
Fünfziger-Ausschuß.118,000
3) für bas Präsidium des Reichsminr-
steriums und des Gesammt-Ministe-
riums ..14,119
4) für das Reichsminiftcrium der aus-
wärtigen Angelegenheiten . . . 117,740
5) für das Ncichsministerium d. Innern 21,293
6) „ , „ „ Justiz 23,206
7) „ „ „ „ Handels 21,606

8) „ „ „ des Kriegs 4,818,010
9) „ „ Marinedepartemem . . 5,323,000
10) „ -, Rerchsininist. der Finanzen 6,210

fl. - kr.
// — ,/

,, 50 »
» — »
» 20 »
,, 40 »
» 40 »
„ 29 »
// — //
,/ — //

Zusammen 10,483,766 fl. 59 kr.
Nach dem Voranschläge der Einnahme ist diese Summe
theils durch baaren Kassenvorrath, theils durch verzinslich
angelegte Fonds, theils durch frühere und neuere Matrikular-
umlagen bis zum Ertrage von 1,817,600 fl. 50 kr. gedeckt.
Weiteres kommen 1,750,000 fl. für ZLeichötruppcn in Abzug,
derffn Erhebung die Nationalversammlung in der Sitzung vom
27. M. beschlossen hat. Die von dem Reichsministcrium der
Finanzen beantragten Ausgaben betragen daher mit Einschluss
einer nachträglichen Forderung von 15,000 fl. die Summe
von 182,600 fl. 59 kr.
Die Mehrheit des Finanzausschusses trägt darauf, an, die
Nationalversammlung wolle die obigen Postulats auf zehn
Millionen 472,366 fl. 59 kr. reduzlren und für Besoldungen
der Minister und Unterstaatssecretäre noch: die Summe vom
46,255 fl. 36 kr. beifügen. Cs würde sich demnach das Bud-
 
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