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Resewitz, Friedrich Gabriel
Die Erziehung des Bürgers zum Gebrauch des gesunden Verstandes, und zur gemeinnützigen Geschäfftigkeit — Linz, 1775 [VD18 14323435]

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https://doi.org/10.11588/diglit.38808#0138
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die Jugend den ganzen Zeitkauf übersehen lernet, und
sie zu Hause für sich selbst machen kann. Arn sichersten
wird von Christi Geburt zurück gerechnet.
Die neue Geschichte von da an, bis auf gegenwärtige
Feiten weilet man wegen der Menge der Begebenheiten
nicht in Jahrtausende, sondern in Jahrhunderte, nach
der zwstcn Tabelle. Eine Tabelle kann auch diesen Zeit-
raum nicht taffen, es müßen wenigstens Drey seyn,
wenn die Reihe der Begebenheiten deutlich übersehen
werden soll, z. E. von Christo bis auf Karl den Großen;
von ihm bis zur Reformation, und von da bis auf un-
sere Zeiten.
Nach diesen Tabellen wiederholet man auch kurz, und
zusammenhängend die ganze Reihe der Begebenheiten,
und läßt sie die Schüler selbst wiederholen, damit sie
dem Faden der Geschichte recht folgen, und das Gleich-
zeitige unter einem Blick faßen lernen.
Ließe man solche Tabellen drucken, so hatte es wohl
seine Bequemlichkeit; die Jugend lernet aber die Zeit-
rechnung nicht bester, als da sie sie selbst formiren hilft.
In der zweiten Ordnung füllet man die Lücken
zwischen den Hauptbegebenheiten mehr ans, erzählet die
Ursachen und Veranlassungen der großen Veränderungen
runstandlicher, und entwickelt die Charaktere, durch wel-
che die meisten Revolutionen bewirket worden.
Gan; natürlich kann man der Jugend bey diesem
Unterrichte Anleitung geben, über die Folgen der mensch-
lichen Handlungen, und über die Anordnung der Welt-
begebenheiten durch Gottes Vorsehung nachzudenken.
Zum Lehrbuche würde aus dem Bossuet in Absicht
der alten, und in Absicht der neuen Geschichte aus dem
Lenket clu kHesno^, und aus dem Lehrmeister, mei-
nes Erachtens ein brauchbarer Auszug gemachet werden.
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