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Fall, und dle echten Phllister sind schamlos genug, aus dem
Theater alle möglichen gewerblichen Vortheile zu ziehen und
dasselbe doch mit hochmüthiger Verachtung zu betrachten. Die
Wirthin zunr goldnen Löwen vermiethete ihren Saal zu den
theatralischen Dorstellungen um bedeutenden Preis, sie benutzte
den Vortheil, den ihr die theatralischen Vorstellungen durch
vermehrten Besuch ihres Wirthshauses gaben: allein voir den
Schauspielern wollte sie nichts wissen, und hätte dem guten
Zelter gewiß Herberge verweigert, wenn nicht die Vorausbezah-
lung sie kirrte. Sie nahm mit gieriger Hand die für ihre
Verhältnisse bedeutenden Vortheile, welche das Theater ihr
bot, schenkte aber einem einzelnen Schauspieler nicht sür ein
Glas Bier Kredit.

!!.

niederlassea, dort eine Räuberbande
zusammenziehen —

D>e Räub-r.

^elter war in wenigen Tagen der Nolle des Rudolph so
weit Herr, daß er sie auswendig wußte, und ging zu Herrn
Kuh, um mit ihm die Probe zu verabreden. Er fand den
würdigen Director wie bei seinein ersten Besuche, geplagt von
drückenden Sorgen für die Gegenwart und voll großsprecheri-
scher Pläne nnd Aussichten für die Zukunft. Diesmal sollte
er die Bekanntschaft einiger neuen Kunstgenossen machen. Wäh-
rend des Gesprächs meldete sich durch Anklopfen ein Besuch
an, uud auf Kuh's donnerndes Herein erschien eine Dame,
etwa vier Fuß groß, in einem seidenen, etwas verschossenen
Kleide, mit Shawl, Uhrkette und Federhut. Kuh wollte ei-
 
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