Satt der Verkehrtheit der Menschen, so floh ich zum gntigeu Hcrzen
Uusercr Mutter Natur, daß die verwundete Brust
Dort genese an Licht uud Lust, an Farben und Düften,
Daß sie durchquclle in Kraft Glauben und Liebe aufö Neu.
Also durchritt ich dieses Gebirge und suchte die Hütte,
Wo ich verbliebe die Nacht, wenn ich am T'age geschwärmt.
Abgeirret vom Pfad, der dort zum Norden sich hiuzieht,
Wo am Nande dcs Walds heitere Dörfer sich reihn,
Kam ich tiefer ins Waldgebirg: stcts mächtiger, höhcr
Hob sich mit moosigcm Stamm Eichc und Buche empor,
Witder umgab das Gestein mich rings mit riesigen Quadcrn,
Nascher durch das Geklüft gingen die Bäche zu Thal;
Schweigen bedeckte den Wald, kein Holzschlag scholl durch die Landschaft,
Kein verhallendcr Schuß zeugte, daß Jägcr mir nah.
Jmmer verwachsener wirrte der Weg sich, rings im Gehölze
Fand sich kcin höherer Platz, srei zu erspähen dcn Pfad.
Lcuchtend im Wcsten verschwamm der Abend in goldenen Gluten,
Lässiger giug das Roß, müde vom dauernden Nitt,
Und schon war ich gefaßt die N.rcht im Walde zn bleiben, —
Gerne, — sie stieg so warm, voll und balsamisch herauf.
Horch, da träumte eiu Lied! vollklingende herrliche Töne!
Lieblichen Wohllauts voll ging der gezogene Sang
Durch das grüne Nevier dcr Wipfel; wie Lieder der Kindheit
Fern aus verschollener Zeit tras er das weiche Geniüth.
Rasch vom Sattel mich schwingend, am Zügel das Roß hinführend,
Naht' ich mich leise dem Ort, wo ich die Klänge vernahm.
Seitwärts lag vom Wege ein Brunnen, in Ouadcr gefassct,
Sastig von Epheu umrankt, duftig von Flieder umbiüht,
Dran auf steiuerner Bank saß singend das liebliche Mädchen,
Während sie Blumen der Zeit fügte zum sinnigen Kranz;
Tief vcrsunken in Farben und Düste und Klänge, so schien sie
Ein phautastisches Bild, das nicht dcr Erde gehört.
Laug in gcflochtenen Zöpfen, so guollen die dunkelen Haare;
Schwarz und groß, wie erstarrt, ruht'auf dem Kranze dcr Blick,
Während zierlich bcwegt die Finger die Blumen verbaudeu,
Während der licbliche Mund schwellend sich formte zum Lied.
Ach, und wie sein gegliedert der Kopf, die Gestalt und die Füße,
Durch das seltsame Klcid jeglicher 9ieiz noch erhöht,
Uusercr Mutter Natur, daß die verwundete Brust
Dort genese an Licht uud Lust, an Farben und Düften,
Daß sie durchquclle in Kraft Glauben und Liebe aufö Neu.
Also durchritt ich dieses Gebirge und suchte die Hütte,
Wo ich verbliebe die Nacht, wenn ich am T'age geschwärmt.
Abgeirret vom Pfad, der dort zum Norden sich hiuzieht,
Wo am Nande dcs Walds heitere Dörfer sich reihn,
Kam ich tiefer ins Waldgebirg: stcts mächtiger, höhcr
Hob sich mit moosigcm Stamm Eichc und Buche empor,
Witder umgab das Gestein mich rings mit riesigen Quadcrn,
Nascher durch das Geklüft gingen die Bäche zu Thal;
Schweigen bedeckte den Wald, kein Holzschlag scholl durch die Landschaft,
Kein verhallendcr Schuß zeugte, daß Jägcr mir nah.
Jmmer verwachsener wirrte der Weg sich, rings im Gehölze
Fand sich kcin höherer Platz, srei zu erspähen dcn Pfad.
Lcuchtend im Wcsten verschwamm der Abend in goldenen Gluten,
Lässiger giug das Roß, müde vom dauernden Nitt,
Und schon war ich gefaßt die N.rcht im Walde zn bleiben, —
Gerne, — sie stieg so warm, voll und balsamisch herauf.
Horch, da träumte eiu Lied! vollklingende herrliche Töne!
Lieblichen Wohllauts voll ging der gezogene Sang
Durch das grüne Nevier dcr Wipfel; wie Lieder der Kindheit
Fern aus verschollener Zeit tras er das weiche Geniüth.
Rasch vom Sattel mich schwingend, am Zügel das Roß hinführend,
Naht' ich mich leise dem Ort, wo ich die Klänge vernahm.
Seitwärts lag vom Wege ein Brunnen, in Ouadcr gefassct,
Sastig von Epheu umrankt, duftig von Flieder umbiüht,
Dran auf steiuerner Bank saß singend das liebliche Mädchen,
Während sie Blumen der Zeit fügte zum sinnigen Kranz;
Tief vcrsunken in Farben und Düste und Klänge, so schien sie
Ein phautastisches Bild, das nicht dcr Erde gehört.
Laug in gcflochtenen Zöpfen, so guollen die dunkelen Haare;
Schwarz und groß, wie erstarrt, ruht'auf dem Kranze dcr Blick,
Während zierlich bcwegt die Finger die Blumen verbaudeu,
Während der licbliche Mund schwellend sich formte zum Lied.
Ach, und wie sein gegliedert der Kopf, die Gestalt und die Füße,
Durch das seltsame Klcid jeglicher 9ieiz noch erhöht,