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Vom Rhein: Leben, Kunst u. Dichtung — Essen, 1847

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Lyrische Gedichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.20633#0398
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Ach, schon wahnt' ich fast erkaltet
Dieses Herz, und wollte männlich
Mit dem schwererkauften Schatze
Mit dcr WeiSyeit mich bescheiden.

Seht, da bringt ihr, wie des Frühlings
Ntilde Sonne rostg aufgtuht,

Bringt noch einmal mit deu Blumeu
Alle Füllen der Empstudung,

Heiße Thränen, junge Lieder,

Und mir selbst ein selig Wuudcr
Wieder leb' ich Liebesleben.

Wenn ich Glücklicher uun Abends
Arm iu Arm mit der Geliebten
Ueber stille Felder schreite,

Daß der Halbmond holdverschlungen
Unser Bild am Boden schattet,

Wenn wir danu am Wald uns ruhen,
Und in kühler Silberdämmrung
Hundert Frühlingsstimmen stuten,

Und ich näher noch und lieber
Meines Mädchens Herzschlag höre:

Wie vecmag ichs da zu fassen
WaS mir iu der Seele singet!

Mit des Dankes feuchtem Auge
Blick' ich um zur reichen Erde,

Bllck' ich auf zum schönen Himmel,

Und deu Segen, den ich leise
Sprechen möcht' auf Erd' uud Himmel,
Küss' ich endlich süß verworreu
Stumm auf die geliebten Lippen.
 
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