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So heiter und so schuldlos,

So frisch im Frühlingshauch,
So voll des innersten Lebens,
So still und selig auch.

Der Mühle heimlich Klappern
Erhöht des Thalcs Nuh;

Vom Wege schau' ich stille
Dem Spiel der Kleiuen zu.

Uud eine Stimme hör' ich,

Die spricht so warm und weich:
Werset wie die Kindlein,

Jhrer ist Gottes Neich!

2. Drr FNeistersänger.

Eor Zeiten stands im Forst betrübt
Um Sang und Klang und Lieder,
Der Vögel Schaar, noch ungeübt,
Flog krächzend auf und nieder.

Da kam heran aus fremdem Land
Ein Sänger allcn unbekannt,

Und rief ein schallend Kuckuk.

Die Vögel hörten staunend an
Dcn Nuf so hehren Klanges,
Ernannten den begabten Mann
Zum Meister des Gesanges,

Und gaben ihm, daß sorgenfrei
Er sange, einen Küster bei:

Sein Dank dafür war Kuckuk.

Sie achteten nicht Geld noch Gnt,
Verehrten ihm das Beste,

Ja sie erzogen seine Brut
Jn ihrem eignen Neste;

Der Meistersänger lebte so
Jn stetem clnlci zl'bilo
Und sang mit Jnbrunst Kucknk.
 
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