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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 24.1914

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Heft 3
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Schäfer, Wilhelm: Rheinische Denkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.26492#0104
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Abb. 2.

Louis Tuaillon: Denkmal Wilhelms II. auf der Kölncr Rheinbrücke.

eine Art von imaginärer
Glasur zu erreichen, die
über beide gegossen ist;
auch Hildebrand in dem
genannten Bismarck-
Denkmal hat diesen Kunfi-
griff gewahlt: das Re-
sultat ist aber in ziem-
lich allen Fallen eine
Verschleierung, nicht eine
Lösung dieser Schwierig-
keit; jenes Gefühl, das
ein guter Reiter in der
natürlichen Erscheinung
gibt, daß Roß und Rei-
ter ein Wesen, daß sie
in eins gegossen sind,
das gerade will sich nicht
einstellen, wo sie nun
wirklich im Guß dastehen.

Besonders kitzlig wird
diese Frage natürlich beim
nackten Reiter, so unge-
wöhnlich schön Roß und
Amazone von Tuaillon
z. B. an der Berliner
Nationalgalerie einzeln

Abb. 3. Frih Klimsch: Kriegerdenkmal in Saarbrücken.

sind: keine Frage, daß
man die Amazone ohne
Schaden herunterheben
könnte, ja, daß ein ge-
wisscs Gefühl dazu
drangt, sie möge doch
heruntersteigen aus ihrem
zufälligen Sitz. Bei sei-
ncni Kriegerdenkmal in
Saarbrücken (Abb. 3) bat
Fritz Klinisch durch eine
starke Bewegung die
Einbeitlichkeit erzwingen
wollen; da es tatsächlich
erst die gemeinsame Be-
wegung ist, die Roß und
Reiter in der natürlichen
Anschauung als ein We-
sen empfinden läßt: muß
sich auf diese Weise die
Einheitlichkeit leichter er-
zielen lassen, was vor
Klimsch immer wieder die
Bildhauer veranlaßt hat,
viese Lösung zu bevor-
zugen. Trotzdem,wersei-
nen griechischen Krieger

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