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Münzhandlung A. Riechmann & Co. <Halle (Saale)> [Editor]
Griechische Münzen: Dubletten des Staatlichen Münzkabinetts Berlin u. a. ; die Versteigerung findet statt: Donnerstag, den 11. Dezember 1924 und Freitag, den 12. Dezember 1924 (Katalog Nr. 30) — Halle (Saale), 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.18993#0007
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VORWORT.

Es ist eine auffallende Erscheinung, daß unter den in den letzten Jahren
zur Versteigerung gelangten Sammlungen griechischer Münzen die Prägungen
in Bronze im allgemeinen nur spärlich vertreten waren. Die Liebhaberei hat
sich eben von jeher den herrlichen Erzeugnissen der griechischen Stempel-
schneidekunst in Gold und Silber zugewendet und über diesen Prunkstücken
die bescheideneren Bronzemünzen vernachlässigt, sehr zu Unrecht, denn auch
sie bieten durch die Fülle und Eigenart der Typen reiche Anregung nach
mancher Richtung hin.

Unter den auf den folgenden Blättern verzeichneten Münzen, deren Kata-
logisierung mir anvertraut wurde, finden sich nun die Bronzemünzen besonders
von Unteritalien und Sizilien in größerer Anzahl. Sie entstammen dem Besitze
eines süddeutschen Malers, der sie während seines jahrelangen Aufenthaltes auf
Sizilien selbst gesammelt hat. Durch seine Beziehungen mit der Landbevölke-
rung war es ihm möglich, aus den ihm zugetragenen Fundstücken das Beste
auszuwählen. Und so enthält die Sammlung denn auch, wie man sich durch
den Augenschein überzeugen kann, Bronzemünzen von hoher Schönheit, aus-
gezeichneter Erhaltung und herrlicher Patina, dabei aber auch Seltenheiten und
bisher nicht bekannte Stücke, die eine Ergänzung der gängigen Repertorien
bilden. Eine ähnliche Berücksichtigung der von den großen Sammlern so stief-
mütterlich behandelten Bronzen findet sich nur in dem vortrefflichen Kataloge
von S.W. Grose der im Fitzwilliam Museum zu Cambridge befindlichen „McClean
collection of Greek Coins" I. Bd., 1923. Er bringt eine Fülle unteritalienischer
und sizilischer Münzen, deren Erhaltung aber vielfach zu wünschen übrig läßt
und nicht oft an die der von mir nachstehend beschriebenen Münzen heran-
reicht.

Im ferneren bringe ich zahlreiche Stücke des staatlichen Münzkabinetts
Berlin, die dort infolge der neueren Erwerbungen als Dubletten ausgeschieden
worden sind. Sie entstammen den von Berlin in den letzten Jahrzehnten an-
gekauften berühmten Sammlungen, wie Fox, v. Rauch, Dannenberg, vor allem
aber Imhoof-Blumer und Lübbecke, sind vielfach in dem leider unvollendet
gebliebenen Katalogwerk der griechischen Münzen des Berliner Kabinetts von
A. v. Sallet-Dressel verzeichnet oder auch sonst in der neueren numismatischen
 
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