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Münzhandlung A. Riechmann & Co. <Halle, Saale> [Hrsg.]
Münzen der Abtei Corvey: Münzen und Medaillen des Mittelalters und der Neuzeit darunter viele Seltenheiten ; Versteigerung: 11. Dezember (Katalog Nr. 40) — Halle (Saale), 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.18155#0016
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tern, zu seinen Füßen liegend Johannes, unter dem Johannes vertieft 1539
Rv. Gott Vater mit dem Lamm auf dem Schoß, vor ihm ein Engel, rings
herum die 24 anbetenden Ältesten, am Abschnitt vertieft 1DEM CA — IUI
Silber. Mm. 69. Gr. 56.9. Habich S. 129,4. Domanig, D. M. 759. Vorzüg-
licher Originalguß. Taf. VII.

Sowohl die Darstellung der Vorder- wie der Rückseite lehnen sich an die
großen Blätter aus Dürers Apokalypse an. Während Dürer aber Johannes vor
Christus knien läßt, hat sich Reinhardt streng an die ßibelstelle gehalten,
wo im Kapitel 1 der Apokalypse steht: Und ich fiel zu seinen Füßen wie tot.
Natürlich ist auch die ganze Anordnung der kleinen Fläche angepaßt und
ist diese Aufgabe von Reinhardt meisterlich gelöst.

*123 1539. Desgleichen. Opferung Isaaks. Quer im Felde ABRA -: SACRIFI:
ISAC Links am Boden ge : ZZ •, auf den Steinen des Opferaltars 15—3—9|hr
Silber, vergoldet. Rv. Ähnlich wie Nr. 67, unten am Kreuz LR Mm. 55.7.
Gr. 50.53. Habich S. 129,3. Mit altem Knopfhenkel. Vorzüglicher Ori-
ginalguß mit aufgelöteten Zweigen. Taf. VII.

*124 1544. Große Leipziger Dreifaltigkeitsmedaille des Herzogs Moritz
von Sachsen. PROPTER-SCELVS-POPVLI MEI - PERCVSSI-EVM %
ESAIyE • LI11 Gott Vater auf einem Thron sitzend mit Zepter in der
Rechten und Reichsapfel in der Linken, vor seinem Schoß Kruzifix mit
einer Taube darauf, zu den Seiten 2 Engel und oben Engelsköpfe. Unten zu
Seiten des Kreuzes vertieft die Signatur H-R Rv. REGNANTE • MAVRI
TIO-D : G : DVCE • SAXONI/E, 26 GROSSVM-HVNC • LIPSI/E • FR: CV
DEBAT : ANo -. M • D • XLIIII- • MENSE • JANV : Zwei auf einer Wolke
stehende Engel halten eine vom sächsischen Rautenschild gekrönte Tafel,
auf der in 22 Zeilen das athanasianische Glaubensbekenntnis steht. HJEC
EST / FIDES CATHOLICA, / VT VNVM DEVM IN TRINI, / TÄTE, ET
TRINITATEM, IN / VNITATE, VENEREMVR*/ALIA EST PERSONA
PATRIS, ALIA FILII, ALIA SPIRITVS /SANCTI * SED PATRIS ET FI /
LH ET SPIRITVS SANCTI, V / NA EST DIVINITAS, /EQVA / LIS GLO
RIA, COETERNA / MAIESTAS / O VENERÄDA VNITAS, O ADORAN
DATRINITAS.PER/TE/SVMVSCREATI, VERA/AETERNITAS,PERTE
SV / MVS REDEMPTI SVMMA TV / CHARITAS, TE ADORAMVS / OM
NI POTENS, TIBI / CANIMVS, TIBI / LAVS ET GLO / RIA Links unter-
halb der Wolken, die die Tafel tragen, eingraviert C • B • D • rechts ein-
graviert 1759 • Mm. 99. Gr. 195.4. Tentz. Taf. 8. I. u. II. Cahn, Bl. f. Mzfr.
1905, Spalte 3340. Forrer, Dictionar Bd. V, S. 81—85. Beide Seiten für
sich gearbeitet; prachtvoller Originalguß. Taf. VIII.

Das Stück ist für eine Bibel als Beschlag bestimmt gewesen, darum sind
beide Seiten für sich gearbeitet worden. Die Ansätze der Zapfen, mit denen
dieselben auf der Bibel befestigt worden sind, sind auf den Rückseiten des
Stückes noch zu sehen. Auf den Ecken der Bibel waren natürlich hohe
Schutzknöpfe. Wahrscheinlich war der Kurfürst Moritz von Sachsen selbst
der Auftraggeber für diese Bibel. Am Ende des 18. Jahrhunderts hat sich
das Exemplar im Besitze des Kurfürsten Carl Theodor von Bayern befunden,
Die eingravierten Buchstaben C B D-1759 sind vermutlich in Clemens Bavariae
Dux aufzulösen. Clemens August Herzog von Bayern war von 1723—1761
Erzbischof von Köln. Aus dessen Nachlaß dürfte das Stück in den Besitz
des Kurfürsten Carl Theodor gekommen sein. Es handelt sich um ein
prachtvolles Original mit typisch Reinhardtschem Kruzifix. Die Christus-
figur ist mit dem Kreuzstamm und der Taube zusammen in einem Stück
 
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