HENRY MOORE
ÜBER »KÖNIG UND KÖNIGIN«
The »King and Queen« group has nothing to do with
present-day Kings and Queens but is more connected
with the archaic or primitive idea of a King. The »clue«
to the group is perhaps the head of the King which is a
head and crown, face and beard combined into one
form and in my mind has some slight Pan-like Sugge-
stion, almost animal, and yet, I think, something Kingly.
How the group came about I don’t know, unless it may
be that in the last year or two I have read stories to my
daughter in which Kings and Queens have appeared a
lot and this might have made one’s mind open to such
a subject.
*
Die Gruppe „König und Königin“ hat nichts mit heute
lebenden Königen und Königinnen zu tun, sondern hängt
eher mit der archaischen oder primitiven Idee vom Kö-
nig schlechthin zusammen. Der Schlüssel zu der Gruppe
ist vielleicht das Haupt des Königs, das Kopf und
Krone, Gesicht und Bart in einem ist und für mein
Empfinden etwas leicht Pan-haftes hat, fast etwas Tie-
risches, und dennoch, denke ich, etwas Königliches. Wie
mir der Gedanke zu der Gruppe kam, weiß ich nicht;
es mag eine Rolle spielen, daß ich in den letzten ein oder
zwei Jahren meiner Tochter Geschichten vorgelesen habe,
in denen oft Könige und Königinnen vorkamen, und daß
ich dadurch für solch ein Thema aufgeschlossen wurde.
Nach dem Katalog der Henry Moore-Ausstellung in der Curt
Valentin Gallery, New York, 1954.
20
ÜBER »KÖNIG UND KÖNIGIN«
The »King and Queen« group has nothing to do with
present-day Kings and Queens but is more connected
with the archaic or primitive idea of a King. The »clue«
to the group is perhaps the head of the King which is a
head and crown, face and beard combined into one
form and in my mind has some slight Pan-like Sugge-
stion, almost animal, and yet, I think, something Kingly.
How the group came about I don’t know, unless it may
be that in the last year or two I have read stories to my
daughter in which Kings and Queens have appeared a
lot and this might have made one’s mind open to such
a subject.
*
Die Gruppe „König und Königin“ hat nichts mit heute
lebenden Königen und Königinnen zu tun, sondern hängt
eher mit der archaischen oder primitiven Idee vom Kö-
nig schlechthin zusammen. Der Schlüssel zu der Gruppe
ist vielleicht das Haupt des Königs, das Kopf und
Krone, Gesicht und Bart in einem ist und für mein
Empfinden etwas leicht Pan-haftes hat, fast etwas Tie-
risches, und dennoch, denke ich, etwas Königliches. Wie
mir der Gedanke zu der Gruppe kam, weiß ich nicht;
es mag eine Rolle spielen, daß ich in den letzten ein oder
zwei Jahren meiner Tochter Geschichten vorgelesen habe,
in denen oft Könige und Königinnen vorkamen, und daß
ich dadurch für solch ein Thema aufgeschlossen wurde.
Nach dem Katalog der Henry Moore-Ausstellung in der Curt
Valentin Gallery, New York, 1954.
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