zum Inn- und Salzachgebiete gehörte, war die Steinplastik hoch
entwickelt.
Ingolstadt besitzt denn auch für die Geschichte der bayerischen
Plastik erhebliches Interesse, dessen Schwerpunkt allerdings erst im
16. Jahrhundert liegt, und innig mit der Plastik von Augsburg und
Eichstätt zusammenhängt. Aus der Zeit Ludwigs des Gebarteten hat
sich jedoch auch Bedeutendes erhalten. Die Anregungen scheinen
damals, wie die Skulpturen des östlichen Südportales der Frauen-
kirche vermuten lassen, wohl mehr von der alten, bedeutenden Schule
Regensburgs ausgegangen zu sein, daneben wohl von der besonders
in der Grabplastik hervorragenden des Inn- und Salzachgebietes,
wie das Modell zum Grabdenkmal Ludwigs und die Denksteine
in Wasserburg und Schärding nahelegen.
Schon diese merkwürdigen Denksteine, mehr noch des Herzogs
interessante Vorschrist für das Grabdenkmal in der Frauenkirche,
beweisen, daß er Interesse für derartige Plastik besaß und auch den
Wunsch hatte, daß hier künstlerisch Hervorragendes geleistet werde.
Letzteres betont er sogar ausdrücklich, indem er am Schluß der
Urkunde von 1429 über das Denkmal sagt, daß es „von dem besten
werkmann und visierer gehawen und gevisirt werden solle" (Tas. 29).
Das Denkmal war nicht nur für Ludwig, sondern für seine Familie
bestimmt, denn zur Beisetzung an seiner Seite sollten laut Vor-
schrift derselben Urkunde nach Ingolstadt überführt werden die Leichen
seines Vaters, der zu Niederschönfeld begraben war, seiner Gattin
Anna von Bourbon und der beiden früh verstorbenen Söhne, die
in Paris lagen.
Im Boden des Presbyteriums der Frauenkirche liegt der mächtige,
3,77 Meter lange, 1,80 Meter breite Block von rotem Marmor, der
den Deckel des als Tumba gedachten Grabdenkmales bilden sollte,
das, nach Ficklers Inventar, an den Seiten mit bayerischen Wappen
geschmückt war, und für das der Herzog selbst als Material „roten
guten Marmor" bestimmte.
Des weitern fordert der Erlaß über das Denkmal, daß „üaraukk
man ba^ven 8ol äie 6§ur äer k. Orivaltickait unä ainen Zs^vapp-
neäen Nan mit un8erm beim unä 8cbilt von un8ern Zappen, äer
knie vor äer 6§ur äer b. Orivaltiekait auk ainem oder r^vein knien,
velcbs8 pe88er 8e^ unä äa8 er äie panner in äer banä kalt unä
äie vmrt kür äie Trinität §ebav/en: O 8ancta trinita8 innerere
i6o
entwickelt.
Ingolstadt besitzt denn auch für die Geschichte der bayerischen
Plastik erhebliches Interesse, dessen Schwerpunkt allerdings erst im
16. Jahrhundert liegt, und innig mit der Plastik von Augsburg und
Eichstätt zusammenhängt. Aus der Zeit Ludwigs des Gebarteten hat
sich jedoch auch Bedeutendes erhalten. Die Anregungen scheinen
damals, wie die Skulpturen des östlichen Südportales der Frauen-
kirche vermuten lassen, wohl mehr von der alten, bedeutenden Schule
Regensburgs ausgegangen zu sein, daneben wohl von der besonders
in der Grabplastik hervorragenden des Inn- und Salzachgebietes,
wie das Modell zum Grabdenkmal Ludwigs und die Denksteine
in Wasserburg und Schärding nahelegen.
Schon diese merkwürdigen Denksteine, mehr noch des Herzogs
interessante Vorschrist für das Grabdenkmal in der Frauenkirche,
beweisen, daß er Interesse für derartige Plastik besaß und auch den
Wunsch hatte, daß hier künstlerisch Hervorragendes geleistet werde.
Letzteres betont er sogar ausdrücklich, indem er am Schluß der
Urkunde von 1429 über das Denkmal sagt, daß es „von dem besten
werkmann und visierer gehawen und gevisirt werden solle" (Tas. 29).
Das Denkmal war nicht nur für Ludwig, sondern für seine Familie
bestimmt, denn zur Beisetzung an seiner Seite sollten laut Vor-
schrift derselben Urkunde nach Ingolstadt überführt werden die Leichen
seines Vaters, der zu Niederschönfeld begraben war, seiner Gattin
Anna von Bourbon und der beiden früh verstorbenen Söhne, die
in Paris lagen.
Im Boden des Presbyteriums der Frauenkirche liegt der mächtige,
3,77 Meter lange, 1,80 Meter breite Block von rotem Marmor, der
den Deckel des als Tumba gedachten Grabdenkmales bilden sollte,
das, nach Ficklers Inventar, an den Seiten mit bayerischen Wappen
geschmückt war, und für das der Herzog selbst als Material „roten
guten Marmor" bestimmte.
Des weitern fordert der Erlaß über das Denkmal, daß „üaraukk
man ba^ven 8ol äie 6§ur äer k. Orivaltickait unä ainen Zs^vapp-
neäen Nan mit un8erm beim unä 8cbilt von un8ern Zappen, äer
knie vor äer 6§ur äer b. Orivaltiekait auk ainem oder r^vein knien,
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