( öl )
einzigen Farbe gemahlt sind z B). Hier kommt unstreitig vieles auf den Stand
der erhobenen Arbeiten gegen den Tag, und auf die Art des Farbenauftrags
selbst an. Wenn das Licht grade auf die erhobene Arbeit und eine dick und
brennend aufgetragene Farbe in graden Linien fällt: so wird diese Wirkung nie
so erhalten, als wenn sie schräge gegen das Licht slehen, und die vorspringende
Arbeiten ihre Schatten werfen. Ueberdem wäre eine ähnliche Bemerkung mehr
von einem Volke zu erwarten, das nicht handwerksmässig nach einem ewigen
Einerlei, sondern mit Freiheit und Beobachtungsgeist arbeitete, welches bei den
Egyptiern, ehe sie von den Griechen beherrscht wurden, nicht Statt fand. Es
würde auch dann eher ins Wahrscheinliche fallen, wenn wir in ihren ssachen
Mahlereien auf Wände, die geringste Spuren abssiessender Farben und abweichender
Mischungen derselben gewahr würden; welches aber der Fall nicht ist; und ich
glaube mit mehrerem Grunde schliessen zu können, weil die Egyptier kein
einziges Denkmal der Kenntniss des Helldunkeln hinterlassen haben, im Gegen-
theile alle die Ueberbleibsel ihrer Kunst ohne diese Kenntniss wirklich gearbeitet
sind: so hat ihnen diese Kenntniss völlig gemangelt.
Noch hatten die Egyptier eine Art geflügelter Gottheiten, welche sie den
Hetruriern und Phöniciern mittheilten, deren Flügel unter den Hüften sassen,
von wo sie herab bis auf die Füsse die Figuren bedeckten. Die Isis auf der
ISISCHEN Tafel hat die Flügel oberhalb der Hüften, welche vorwärts
ausgestreckt sind, um die ganze Figur zu beschatten, nach Art der Cherubinen * 9).
Auf einer Münze der Insel Malt HA finden sich ebenfalls zwey Figuren, wie
Cherubs, und zwar mit Ochsenfüssen, welche die Flügel gegen einander von den
Hüften herab ausdehnen. Man sehe hierüber weiter WlNKELMANN in der
angezogenen Stelle.
3S) Winkelmann am angef. Orte. S. 49.
«J Ebendas. S. 58.
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einzigen Farbe gemahlt sind z B). Hier kommt unstreitig vieles auf den Stand
der erhobenen Arbeiten gegen den Tag, und auf die Art des Farbenauftrags
selbst an. Wenn das Licht grade auf die erhobene Arbeit und eine dick und
brennend aufgetragene Farbe in graden Linien fällt: so wird diese Wirkung nie
so erhalten, als wenn sie schräge gegen das Licht slehen, und die vorspringende
Arbeiten ihre Schatten werfen. Ueberdem wäre eine ähnliche Bemerkung mehr
von einem Volke zu erwarten, das nicht handwerksmässig nach einem ewigen
Einerlei, sondern mit Freiheit und Beobachtungsgeist arbeitete, welches bei den
Egyptiern, ehe sie von den Griechen beherrscht wurden, nicht Statt fand. Es
würde auch dann eher ins Wahrscheinliche fallen, wenn wir in ihren ssachen
Mahlereien auf Wände, die geringste Spuren abssiessender Farben und abweichender
Mischungen derselben gewahr würden; welches aber der Fall nicht ist; und ich
glaube mit mehrerem Grunde schliessen zu können, weil die Egyptier kein
einziges Denkmal der Kenntniss des Helldunkeln hinterlassen haben, im Gegen-
theile alle die Ueberbleibsel ihrer Kunst ohne diese Kenntniss wirklich gearbeitet
sind: so hat ihnen diese Kenntniss völlig gemangelt.
Noch hatten die Egyptier eine Art geflügelter Gottheiten, welche sie den
Hetruriern und Phöniciern mittheilten, deren Flügel unter den Hüften sassen,
von wo sie herab bis auf die Füsse die Figuren bedeckten. Die Isis auf der
ISISCHEN Tafel hat die Flügel oberhalb der Hüften, welche vorwärts
ausgestreckt sind, um die ganze Figur zu beschatten, nach Art der Cherubinen * 9).
Auf einer Münze der Insel Malt HA finden sich ebenfalls zwey Figuren, wie
Cherubs, und zwar mit Ochsenfüssen, welche die Flügel gegen einander von den
Hüften herab ausdehnen. Man sehe hierüber weiter WlNKELMANN in der
angezogenen Stelle.
3S) Winkelmann am angef. Orte. S. 49.
«J Ebendas. S. 58.
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