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Riemer, Johannes
Der verliebte Solande, und die gegenliebende Floramene: Das ist: hellpolierter Liebes-Spiegel, Darinn sich ein noch ungeübter Liebhaber wolbesehen, all sein Thun und Lassen darnach anstellen, sich bey den holdseeligen Frauen-Zimmer beliebt machen, und zu einer glückseeligen, wolbegüterten und vornehmen Mariage gelangen könne — [S.l.], 1709 [VD18 14316161]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27265#0139
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O (o) O izi
ss>ringet/ist unauslöschlich: Alldieweil jene
um des Verlusts willen dessen / was sie zu
besitzen vermeinet/niemahls ruhet/ son-
dern durch stetes Andencken/ der Gallen
einen Zusatz thut. So ist auch die Liebe an
sich selbst ein seidener Faden/ daran das
Schwerdt der Furcht hanaet/ baß wann
sie auf einer Seiten reist/dcr andere Thcil
M befürchten/es werde ihm dasSchwerdt
aufs Haupt fallen. Deßwegen konte So-
landen nicht wol zu Muthe seyn. Gleich-
wol war er gezwungen sich anzuziehen und
mit zu gehen.
Die Liebe / wie beständig ste sehn soll /
so vielen Wechseln ist sie dannoch unter»
worffsn. Vor der Stunde hatte Solan»
de auf der Kutschen mit grossem ReftrecL
dahin fahren können/wohin er jetzt zu Fuß
mit Mördern gehen muß. Sieführeten
ihn aus einetn o)at!se durchs andere/biß sie
ihm auch letzlich dieAugen verbunden/daß
ihm nur leid war/wie er den Rückweg fin-
den wolte. Doch das Hertz begunte in
ihm wieder zu erwachsen/ indem er sich gen
lrauete/ die erboste Casttttte bald wieder-
um zu gewinnen/und bey ihr Verzeihung
M erlangen,
Z 6 UN-
 
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