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ZUM 900. GEDENKTAG DER KIRCHWEIHE
DES BASLER MÜNSTERS
Die beiden großen Wendepunkte in der Geschichte der
Stadt Basel sind die Jahre 1006 und 1501: die Anfügung an
das deutsche Reich, als dieses im Beginn des elften Jahr-
hunderts im Begriffe war, sich zu seiner höchsten Macht auf-
zuschwingen, und der Uebergang zur schweizerischen Eid-
genossenschaft, als der alte Glanz des Reiches längst ver-
schwunden war und neue Gedanken und Gebilde rücksichts-
los begonnen hatten, sich an die Stelle der mittelalterlichen
Welt zu setzen.
Beide Ereignisse waren dank einer günstigen Fügung von
hohem künstlerischen Glanz umgeben. Aber während die
Herrlichkeiten von bald nach 1500 noch heute, wenigstens
zum großen Teil, um uns sind, ja vielleicht ein bedeutsames
Stück in unserm eignen Leben bilden, so sind nur wenig
Spuren von dem erhalten, was um das Jahr 1000 an Kunst über
Basel niederging oder aus der Stadt selbst emporgestiegen ist.
Sie aufzufinden, kostet Mühe, und hat man sie gefunden, so
scheint es noch, als müsse die Frage offen bleiben, ob wir
imstande sind, das Wesentliche davon uns innerlich zuzu-
eignen; allzu weit ist es von der heutigen Welt entfernt, als
daß es viele unmittelbar ansprechen könnte.
I.
Heinrich II., der deutsche Kaiser, der wegen seiner eifrigen
Mithilfe bei dem Bestreben der Zeit, das religiöse Leben aus
dem Abgrund der spätkarolingischen Epoche emporzuziehen,
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