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Friebm ihres Daseins kalt; desto gewaltiger zog ihn jede
Entwickelung der Geschichte an, der Kampf der Jdeen
und ihr Heldenschritt, wie er sich aus jeder Niederlage
größer und knhner erhebt. Robert bildete sich fürs öffent-
liche Leben. An dieser Vecschiedenheit ihrer Wege und
Charaktere entzündete sich aber ein Verkehr, so gedanken-
und gcmüthstief, daß Jcder erst im Andern seine rechte
Bcruhigung fand und die frühe Neigung der Freunde fich
zu einem starken und stetigen Verhältniß gestaltete.

Marimilian machte zuweilen Reisen ins nahe Land,
um sich mit dem Elemente zu befreunden, in welchem er
später leben und wcben sollte; auf diescn Ausflügen war
Robert gewöhnlich scin Gefährte. So befanden sich die
Freunde eines Tages in einec der schönsten Landschaften
des Rheins. So weit man sieht, umgeben Hügelketten den
Strom; die Felsen der linken Seite, in malcrischcr Zer-
klüftung bis hart ans User gedrängt, gestatten kaum dec
Heerstraße zu ängstlichen Windungen Raum, während dic
Gebirgshöhen rechts landeinwärts zurückweichen und in
wcitem Bogen ein Saatfeld umspannen, über dem die
Lerche nicht müde wird zu schlagen. An den Abhängen
der Berge lehnen muntere Dörfer, durch ihre fchlanken
Thurmspitzen dem Auge schon von fern bemcrkbar; rei-
chere Landhäufer kränzen den Vordergrund der Ufer; in
der Mittc der Felsen erheben sich Weingärten oft auf
Terrassen, die ein waghalsiger Fleiß dem Geröll entgegcn-
gedämmt; den Gipfel schmückt die dichteste Waldung.
Ein Dampfschiff kam gefahren: auf dem Verdecke stand
eine Gesellschaft reich geputzter Herren und Frauen aller
 
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