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dcm wir noch berichtet, wie der Undank Fürstenberg's
Verdienste lohnte. Als 1780 die Wahl eines Coadjutors
uck suocoäeockum verordnet wurde, siel diese nicht auf ihn,
wie er erwartet hatte, — auf ihn, der das Land von sei-
ner dcückenden Schuldenlast befreit, so daß Credit und
Handel stch hoben, der den Ackerbau und die Gewerbe
ermuntert, Justizpflege und Polizei ncu belebt, die Resi-
denz verschönert, ein nach Friedrich's des Großen Jdeen
geordneles, aber nach eigenem Plan wissenschaftlich gebil-
detes Militär geschaffen, die Anfänge zu einem Land-
wehrstande, wie später Preußen sie durchführte, gemacht
— endlich eine persönliche Schuldsumme von 30,000
Thalern nebst allen Einkünften zum öffentlichen Wohle
verwandt hatte — kurz, nicht auf den Vater des Vater-
landes, sondern, durch unredliche Mittel gelenkt,
auf einen fremden Prinzen. Den Weisen — Perikles
nannte Hamann ihn — mochte dies mehr des Landes,
als seiner selbst wegen schmerzen; abec er legte seine
Stelle als Minister nieder und behielt sich nur die Auf-
sicht auf alle Lehranstalten vor. Jm Jahre 1805 machte
er mit seiner „Adelheid", der Fürstin Gallitzin, welche
fortwährend litt, eine Reise nach Hildesheim, wo sein
Verwandter den fürstbischöflichen Stuhl besaß, wie er
früher mit ihr Weimar besucht hatte. Sie kehrte kränker
zurück und erlag endlich ihren hefrigen Schmerzen im
58. Jahre ihres Alters, seit drei Jahren Wittwe, nach-
dem 1803 der Fürst Gallitzin ihr vocangegangen war.
Sie starb den 27. April 1806 zu Münster. Nach ihrem
Wunsche ward ihre Leiche an der Dorfkicche zu Angel-
dcm wir noch berichtet, wie der Undank Fürstenberg's
Verdienste lohnte. Als 1780 die Wahl eines Coadjutors
uck suocoäeockum verordnet wurde, siel diese nicht auf ihn,
wie er erwartet hatte, — auf ihn, der das Land von sei-
ner dcückenden Schuldenlast befreit, so daß Credit und
Handel stch hoben, der den Ackerbau und die Gewerbe
ermuntert, Justizpflege und Polizei ncu belebt, die Resi-
denz verschönert, ein nach Friedrich's des Großen Jdeen
geordneles, aber nach eigenem Plan wissenschaftlich gebil-
detes Militär geschaffen, die Anfänge zu einem Land-
wehrstande, wie später Preußen sie durchführte, gemacht
— endlich eine persönliche Schuldsumme von 30,000
Thalern nebst allen Einkünften zum öffentlichen Wohle
verwandt hatte — kurz, nicht auf den Vater des Vater-
landes, sondern, durch unredliche Mittel gelenkt,
auf einen fremden Prinzen. Den Weisen — Perikles
nannte Hamann ihn — mochte dies mehr des Landes,
als seiner selbst wegen schmerzen; abec er legte seine
Stelle als Minister nieder und behielt sich nur die Auf-
sicht auf alle Lehranstalten vor. Jm Jahre 1805 machte
er mit seiner „Adelheid", der Fürstin Gallitzin, welche
fortwährend litt, eine Reise nach Hildesheim, wo sein
Verwandter den fürstbischöflichen Stuhl besaß, wie er
früher mit ihr Weimar besucht hatte. Sie kehrte kränker
zurück und erlag endlich ihren hefrigen Schmerzen im
58. Jahre ihres Alters, seit drei Jahren Wittwe, nach-
dem 1803 der Fürst Gallitzin ihr vocangegangen war.
Sie starb den 27. April 1806 zu Münster. Nach ihrem
Wunsche ward ihre Leiche an der Dorfkicche zu Angel-