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und einer verständigen Besonnenheit bei Benutzung des
Fremden, cils in sreiem Schwunge der Phmitasie und aus
dem Jnncrn hcrvordringenden ursprünglichen Naturlauten.
Er respectirt leider die typisch gewordene symbolische Aus-
fassung auch in ihrec crasscsten Ausartung, wovon sein
jüngstes Gericht Zeugniß geben kann, weiß jedoch immer
vermittelst seiner Erfahrungen und Kenntnisse den edel-
sten Momcnt mit sicherm Tacte aufzufinden und den
Blick des Auschauers durch grandiose Massenhaftigkeit
zu fesseln und — zu blenden.
Jn W. Kaulbach hat indeß die geistig-naturalisti-
sche Richtung einen ihrer tüchtigsten Jünger gefunden,
da in seinen Gemälden die tiefsinnigste und gemüthvollste
Charaktcristik mit edler Größe und Formenschönheit ge-
paart ist. Auch Crola, der Landschaftcr, und vielleicht noch
mancher Andere sucht die Berehrung der Form zu mäßi-
gen und dem Leben ohne Vermittelung der Bergangenhcit
und des Winkclmaßes ins blühende Auge zu blicken.
Jm übrigen Deutschland trifft man durchgängig auf
eklektische Unsicherheit und Vermengung alter und neuer
Begriffe. Jm Durchschnitt gilt Alles, und dem Publi-
cum ist Alles recht, weil es noch zu keiner ästhetischen
Festigkeit gelangt ist und dic wiederholten falschen Ver-
suche der Künstler scin Uctheil irre geleitet haben. Die
mannigfach verdienten Künstler in Berlin, Dcesden, Frank-
furt, Wien ec. wcrden durch kein individuelles Bewußt-
scin nach dem Wahren gerichtet und huldigen bald dem
Privatgeschmack des Publicums, bald der lähmendstcn
Nachahmung. Einzelne ragcn zwar glänzend über die
und einer verständigen Besonnenheit bei Benutzung des
Fremden, cils in sreiem Schwunge der Phmitasie und aus
dem Jnncrn hcrvordringenden ursprünglichen Naturlauten.
Er respectirt leider die typisch gewordene symbolische Aus-
fassung auch in ihrec crasscsten Ausartung, wovon sein
jüngstes Gericht Zeugniß geben kann, weiß jedoch immer
vermittelst seiner Erfahrungen und Kenntnisse den edel-
sten Momcnt mit sicherm Tacte aufzufinden und den
Blick des Auschauers durch grandiose Massenhaftigkeit
zu fesseln und — zu blenden.
Jn W. Kaulbach hat indeß die geistig-naturalisti-
sche Richtung einen ihrer tüchtigsten Jünger gefunden,
da in seinen Gemälden die tiefsinnigste und gemüthvollste
Charaktcristik mit edler Größe und Formenschönheit ge-
paart ist. Auch Crola, der Landschaftcr, und vielleicht noch
mancher Andere sucht die Berehrung der Form zu mäßi-
gen und dem Leben ohne Vermittelung der Bergangenhcit
und des Winkclmaßes ins blühende Auge zu blicken.
Jm übrigen Deutschland trifft man durchgängig auf
eklektische Unsicherheit und Vermengung alter und neuer
Begriffe. Jm Durchschnitt gilt Alles, und dem Publi-
cum ist Alles recht, weil es noch zu keiner ästhetischen
Festigkeit gelangt ist und dic wiederholten falschen Ver-
suche der Künstler scin Uctheil irre geleitet haben. Die
mannigfach verdienten Künstler in Berlin, Dcesden, Frank-
furt, Wien ec. wcrden durch kein individuelles Bewußt-
scin nach dem Wahren gerichtet und huldigen bald dem
Privatgeschmack des Publicums, bald der lähmendstcn
Nachahmung. Einzelne ragcn zwar glänzend über die