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Rochow, Friedrich Eberhard von
Der Kinderfreund: Ein Lesebuch zum Gebrauch in Landschulen (Zweyter Theil) — Basel: bey Gebrüdern von Mechel, 1780 [VD18 90783441]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49137#0106
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98 U ) O ( D
Kaffeebohne und die Pflanze, woraus der Zucker
gemacht wird?
Rarl. Nein, sondern in fremden Landern.
Lehrer. Also es muß gekauft werden; und das
Geld dafür kömmt nicht wieder ins Land, und das
Land, welches kaufen muß, wird ärmer an Gelbe,
Ader cs ist noch ein Schade dabey; der Mensch,
der sich erst an diese warmen Getränke gewöhnt
hat, wird dadurch, daß er ste endlich übermäßig
geniessen lernt, weil ste wohl schmecken , davon
weichlich und schwach; wenn er nun die mit einer
üblen Verdauung verbundnen Plagen fühlt, so
sucht er sich vielleicht durch Brantewein zu helfen.
Diesen lernt er endlich eben so im Uebermaaß trin-
ke» , und wird dadurch denn vollends dumm, und
zu allen Geschäften unbrauchbar. Was gehört
nicht auch für Ztit, und theures Geschirr zum
Kaffeemachen und trinken! Was ist also wahrer,
als der kleine Vers, den du zu Anfang sagtest?
Was willst aber denn du daraus lernen?
Rarl. Daß ich mich an nichts gewöhne / was
nicht mit meinem Stande, mit meiner Gesundheit,
und mit dem Wohlseyn meines Vaterlandes be-
stehen kann.
Lehrer. Und woran willst du dich denn ge-
wöhnen ?
Rarl. Ich will mich zur Mäßigkeit gewöhnen.
Lehrer.
 
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