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Rochow, Friedrich Eberhard von
Der Kinderfreund: Ein Lesebuch zum Gebrauch in Landschulen (Zweyter Theil) — Basel: bey Gebrüdern von Mechel, 1780 [VD18 90783441]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49137#0163
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Schüler. Sich ssürchtcn, für einen Schüler,
Nachfolger und Freund Jesu, gehalten zu werden.
Lehrer. Aber Petrus war ja sonst so muth-
voll — Er sagte, daß er mit Jesu in den Tod ge-
hen, und wenn sie ihn auch alle verliessen, allein
bei) ihm bleiben wollte.
Schuler. Ja das sagte er, als die Gefahr noch
nicht da war.
Lehrer. Woran mochte es also wohl bey Petro
fehlen?
Schüler. Er hatte die Worte Jesu: ,, Fürchtet
„ euch nicht vor denen, die den Leib tödten " re.
und „ Wer mich bekennet vor den Menschen " re.
Nicht genug überdacht.
Lehrer. Was bildeten sich die Schüler Jesu
überhaupt für ein Schicksal ein, das Jesus und sie
selbst haben würden?
Schüler. Sie mcynten: Jesus würde ein welt-
liches Königreich aufrichten, und sie, als seine
Freunde, würden dann vornehme Leute werden.
Lehrer. Da nun Jesus gefangen, und zum
gewissen Tode seinen größten Feinden überliefert
wurde; was für eine Empfindung mochte da wohl
in Petri Gemüth herrschen, der, nach dem was
wir von ihm wissen, unter den Jüngern der ehr-
geizigste war?
Schüler. Niedergeschlagenheit und Verdruß
über fehlgeschlagne Erwartung.

Lehrer.
 
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