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Rodenwaldt, Gerhart
Archäologisches Institut des Deutschen Reiches: 1829-1929 — Berlin, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.28868#0034
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bliothek ist der Grundstock der jetzigen athenischen Instituts-
bibliothek geworden.

Wie in dem alten Institut kam auch jetzt die „Korrespon-
denz“, soweit sie in den Zeitschriften veröffenthcht wurde, gleich-
mäßig der ganzen wissenschafthchen Welt zugute. Die enge Bin-
dung an Deutschland führte zu einer zweiten Hauptaufgabe, die
in einem Beschluß der Zentraldirektion vom Jahre 1863 mit voller
Klarheit erkannt wurde. Die Archäologie und mit ihr manche Teile
der Altertumswissenschaft müßten verdorren, wenn ihnen nicht
der stets lebendig fließende Queh der neuen Entdeckungen zu-
geleitet würde. Diese Aufgabe haben in steigendem Maße die Aus-
landsinstitute zu erfüUen gehabt. Den römischen Sekretären wurde
damals aufgetragen, durch Yermittlung der Archäologischen
Zeitung dem deutschen gelehrten Pubhkum die Ergebnisse der
römischen archäologischen Tätigkeit rasch und eingehend zu-
gänghch zu machen. Noch heute wird dieser Zweck, abgesehen
von der weit ausgedehnten Einzelkorrespondenz mit deutschenGe-
lehrten, Universitäten und Museen, durch die jährhchen Berichte
der Zweiganstalten über die neuen Funde in Griechenland und
Italien erreicht.

Die zeitlich beschränkte Dotierung des Instituts war von An-
fang an von Gerhard, Lepsius und Mommsen nur als der erste
Schritt zur Umwandlung des Instituts in eine Staatsanstalt an-
gesehen worden. Wie unhaltbar der ungesicherte Zustand war,
zeigte sich mit erschreckender Klarheit, als es nicht gelang,
Brunn, der gerne noch in Rom gebheben wäre, in seiner SteUung
zuhalten, sondern man ihn nachMünchen ziehenlassen mußte. Bei
der unlösbaren Yerbindung, die Wissenschaft und Beamtentum
in Deutschland wohl früher und enger als in anderen Ländern
eingegangen waren, genügte nicht die Bereitstellung von Mitteln,
sondern es mußten die gleichen Beamtenrechte gewährt werden,
wenn es gehngen sollte, hervorragende Persönhchkeiten dem In-
stitut zu erhalten. Mit zäher Energie verfolgte die Zentraldirektion
ihr Ziel, und kurz vor seinem Tode unterzeichnete noch Gerhard
den Immediatantrag an den könighchen Protektor, in dem ge-
beten wurde, das Institut in eine mit der Könighchen Akademie
der Wissenschaften in Beziehung zu bringende und mit Korpo-

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